In den vergangenen Monaten hat die Aktie von VW den Anschuss an Daimler und BMW verloren. Erst seit wenigen Tagen scheinen Investoren ein mögliches Nachholpotenzial zu sehen und greifen bei den Wolfsburgern zu. Eine weitere Aufholjagd scheint möglich, wenn wichtige Barrieren überwunden werden. Aber auch die Aktie von Delivery Hero ist nach dem jüngsten Rückschlag interessant. Von Manfred Ries

Seit Anfang November ging es mit den Anteilsscheinen des Autobauers von 123 Euro bis auf 157,50 Euro nach oben. Doch: Wie nachhaltig ist diese Aufwärtsbewegung wirklich? In den vergangenen Wochen schwankten die VW-Kurse wieder unter einer hohen Volatilität de facto seitwärts. Ein Blick auf den Tageschart:

Im kurzfristigen Bereich zeigt sich die ansteigende 21-Tagelinie bei 149,43 Euro (grüne Linie) als Unterstützung. Zum Verständnis: Die 21-Tagelinie ist eine gleitende Durchschnittslinie, welche die Durchschnittskurse der vergangenen 21 Handelstage widerspiegelt. Der Kursverlauf wird dadurch in geglätteter Form dargestellt. Die Definition: Solange die 21-Tagelinie nach oben strebt, solange gilt auch der kurzfristige Aufwärtstrend als intakt. Liegen die Kurse des Basiswertes zudem oberhalb ihrer ansteigenden 21-Tagelinie – wie derzeit bei den VW-Kursen der Fall -, so ist das ein Zeichen von kurzfristiger Stärke und Nachfrage seitens der Anleger.

Dabei gelten die Titel, trotz der jüngst kräftigen Aufwärtsbewegungen, noch keinesfalls als überkauft. Denn der prozentuale Abstand zwischen 21-Tagelinie und Aktienkurs beträgt gerade einmal 1,6 Prozent. Von einer Übertreibung kann damit nicht gesprochen werden. Damit ruhen die aktuellen Kursbewegungen auf einem relativ gesunden Fundament.

Was die längerfristige Aussicht anbelangt, so hilft ein Blick auf den Wochen- / Monatschart weiter. Gerade der Blick auf den Monatschart kann sehr interessant sein. Dieser nämlich offenbart das mittelfristige Trendverhalten eines Basiswertes, und das nicht selten über einen relativ langen Zeitraum hinweg. Denn beim Monatschart basiert die Betrachtungsweise auf monatlichen Kursdaten. Im Falle von Kerzencharts etwa bildet jede Kerze (engl.: ?Candle?) das Kursverhalten eines Handelsmonats ab: Monatseröffnungs- und -schlusskurs; Monatshoch und -tief. Im Monatschart (Chart 3) zu sehen: Die 200-Tagelinie (blaue Kurve). Im Wochenchart entspricht sie der 40-Wochenlinie; im Monatschart in etwa der 9-Monatslinie. Mit ihrem steigenden Verlauf spricht sie grundsätzlich von einem intakten, ansteigendem Trendverhalten in der mittelfristigen Zeitbetrachtung. Dieser gleitende Durchschnitt verläuft bei derzeit 137,63 Euro. Eine VW-Vorzugsaktie kostet derzeit also mehr als im Durchschnitt der vergangenen 200-Handelstage – ein Zeichen von Stärke. Gleichzeitig dient dieser gleitende Durchschnitt den Kursen als Unterstützung im Falle etwaiger Kursverwerfungen.

Der Monatschart legt aber auch Zeugnis ab von der aktuellen Trägheit der Kurse. Spätestens bei Preisen um 155 Euro treten Verkäufer in Erscheinung – das hält die VW-Notierungen aktuell in Schach. Andererseits aber lässt sich momentan auf der Long-Seite mit einem relativ engmaschigen Stop-Loss arbeiten. Dieser anfängliche Stop-Losskurs könnte etwa knapp unterhalb der 200-Tagelinie (137,63 Euro) platziert werden. Das macht die VW-Vorzugsaktie für eine Spekulation auf weiter steigende Notierungen interessant; dies insbesondere im Hinblick auf eine wirtschaftliche Erholung im laufenden Jahr. Wie geht es weiter?

Käme es zu einem signifikanten Ausbruch über den nächsten relevanten Widerstand bei 157,50 Euro, so wäre dies als mittelfristiges Kaufsignal zu verstehen und wir sähen das nachfolgende Kursziel im Bereich um 192,60 Euro; dort finden sich markante Hochs aus den Vorjahren – siehe Monatschart. Zur Erinnerung der aktuelle Kurs der VW-Vorzugsaktie: um 150 Euro. Das potenzielle Aufwärtspotenzial, alleine in der Aktie, kann sich damit sehen lassen.

Das Long-Derivat MA2S2A zielt auf weiter steigende Kurse bei den Vorzugsaktien der Volkswagen AG ab. Etwaige Buchgewinne sollten zeitnah durch ein Anpassen des Stop-Losskurses abgesichert werden. Das Produkt ist mit gleichem Basispreis und Knockoutschwelle ausgestattet – nachfolgende Tabelle zeigt die Ausstattungsmerkmale auf, die beim Kauf nochmals abgecheckt werden sollten, insbesondere Basispreis / Knockoutschwelle und der aktuelle Hebel.

Ebenfalls interessant zum Wochenauftakt sind Discounter auf Delivery Hero. Wir hatten die zuletzt höheren Schwankungen bei VW weiter oben erwähnt. Die Aktie von Delivery Hero bietet unter den DAX-Werten ebenfalls eine erhöhte Volatilität. Grundsätzlich sind Discounter besonders attraktiv, wenn die erwartete Schwankungsbreite sehr hoch ausfällt. Eine fallende Volatilität hat somit einen positiven Einfluss auf den Preis. Dieser Effekt kommt zustande, weil Anleger bei Discount-Zertifikaten indirekt als Verkäufer eines Calls auftreten. Reichlich Puffer von rund 35 Prozent bietet die WKN MA4KA6. Anleger steigen zu 83 Euro ein und sichern sich über den Schein einen Maximalertrag von mehr als acht Prozent. Der Cap von 90 Euro liegt 30 Prozent unter dem aktuellen Kurs und unterhalb der kräftig steigenden 200-Tage-Linie sowie der Nachkaufregion um 105 Euro.

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