Lufthansa: Wiederholt sich das Muster?

Die ehemalige DAX-Aktie wurde von der Corona-Krise schwer getroffen. Ähnlich wie in den vergangenen Jahren zeichnet sich erneut eine Bodenbildung im einstelligen Kursbereich ab. Noch aber wäre es viel zu früh, Entwarnung zu geben. Welche Handelsmarken müssen Anleger beachten, wie können Trader von der Ausgangslage profitieren?

Nach wie vor brauchen die Aktionäre der Lufthansa sehr gute Nerven. Auf den Kursrutsch von mehr als 50 Prozent im Zeitraum von Ende Februar bis Mitte April folgte eine scharfe Rally von 80 Prozent. Inzwischen wurde auch diese Erholung wieder abverkauft, seit dem Monatshoch büßte der Kurs um rund 25 Prozent ein.

Im kurzfristigen Zeitfenster des Stundencharts dominiert ein Abwärtskanal (rot gestrichelt), was ein erstes negatives Signal darstellt. Im Idealfall sind Erholungen bis ungefähr zehn Euro möglich. Hier bildet die obere Grenze des aus Schwankungen berechneten Vorhersagekorridors (grau) das Maximalpotenzial. Die nächste Abwärtswelle dürfte daher nur eine Frage der Zeit sein und den Kurs wieder unter das Ausbruchsniveau um 8,60 Euro führen.

Wenig Grund zur Hoffnung lässt auch das übergeordnete Tageskursbild aufkommen. Kurzfristig ist die Aktie zwar am unteren Rand des Bewegungskanals (blau), was auf eine leicht überverkaufte Lage schließen lässt. Die mittelfristige Prognose fällt allerdings negativ aus. Sowohl der Abwärtstrend bei 14 Euro (rote Linie) wie auch die maßgebliche 200-Tage-Linie weisen nach unten und lassen den Verkaufsbereich oberhalb von zwölf Euro vorerst als unüberwindbare Hürde erscheinen. Anleger sollten sich bei der Lufthansa auf eine langwierige Bodenbildung einstellen.

Untermauert wird dies durch den Monatschart. In den vergangenen 20 Jahren drehte die Lufthansa mehrfach zwischen sieben bis neun Euro wieder aufwärts. Bis eine nachhaltige Erholung einsetzte, vergingen aber nicht selten einige Jahre. Fundamental sieht es angesichts der sehr schwierigen Lage in der Luftfahrtbranche ähnlich aus.

Die Aktie der Deutschen Lufthansa eignet sich aufgrund der enormen Schwankungsintensität nur für sehr spekulative Naturen, die mit kleinen Beträgen auf stärkere Bewegungen setzen wollen. Kurzfristig überwiegen die negativen Signale und weiter fallende Kurse sind zu erwarten. Nur wer für die Branche grundsätzlich optimistisch ist, sollte im Bereich des Jahrestiefs um sieben Euro auf Schnäppchenjagd gehen.

Unterstützungen und Widerstände

Chartmarken Niveau
Oberes Ziel 2 12,50
Oberes Ziel 1 10,00
Unteres Ziel 1 8,60
Unteres Ziel 2 7,00