Noch zu Jahresbeginn herrschte am Aktienmarkt weitgehend Konsens darüber, dass die Fed in den ersten sechs Monaten eine geldpolitische Wende einleiten und mehrere Zinssenkungen folgen lassen würde. Wir hielten dieses Szenario bereits Ende 2023 für zu optimistisch. Gut drei Monate später ist von den Hoffnungen nicht mehr viel übrig, und angesichts der hartnäckigen Inflation wachsen die Sorgen, ob die Fed überhaupt einen Schritt nach unten wagen wird. Mit den US-Wahlen Anfang November ist das Zeitfenster ohnehin eng.
Zudem mussten zuletzt viele Amerikaner ihre Steuern zahlen, was ebenfalls auf die Kurse drückte. Vor diesem Hintergrund ist es durchaus überraschend, dass die Aktienmärkte bisher nur eine moderate Konsolidierung zeigen. Wir werten dies positiv, weil damit die Überhitzung der vergangenen Monate abgebaut wird. Ein Blick auf den Nasdaq 100 zeigt, dass sich der Index seit Ende Januar in einer Spanne von rund 1000 Punkten seitwärts bewegt. Die Bereitschaft zu Gewinnmitnahmen ist also gering und es gibt noch genügend Interessenten, die kleinste Rücksetzer kaufen. Diese so genannte Konsolidierung über die Zeit und nicht über den Preis (starke Kursverluste) stützt unsere Einschätzung, dass wir noch keinen Übergang in eine nachhaltige Abwärtsbewegung sehen. Dennoch muss man jetzt sehr wachsam sein, die Märkte befinden sich in einer kritischen Phase.
Der anstehenden Berichtssaison kommt daher große Bedeutung zu, da sie die Richtung für die kommenden Wochen vorgeben dürfte. Nach den Banken legt heute nach Börsenschluss mit Netflix das erste große Technologieunternehmen seinen Geschäftsausblick vor. Solange die Fed geldpolitisch auf der Bremse steht, müssen vor allem die Schwergewichte starke Perspektiven liefern, um den Risikoappetit am Aktienmarkt wieder zu entfachen. Bis Monatsende präsentieren Meta, Amazon, Microsoft und Alphabet. Allein diese vier Unternehmen machen rund 19 Prozent der Marktkapitalisierung des S&P 500 aus und bewegen den Index und damit den Gesamtmarkt stark. Die Gewinnerwartungen sind in den zurückliegenden Wochen weiter gesunken. Die Messlatte liegt entsprechend tief und lässt Raum für größere positive Überraschungen.
Produkte zur Strategie-Umsetzung
Unsere vorgestellte kombinierte Capped-Call- und Put-Strategie bleibt daher eine interessante Option. Sollte der Nasdaq 100 doch stärker in eine Richtung laufen, steigt mindestens einer der Capped-Optionsscheine auf den Maximalwert von fünf Dollar. Wer möchte, kann eine Seite auch höher gewichten oder nur die Long- oder nur die Short-Variante spielen.
Wir haben auf den Nasdaq 100 zwei Papiere mit einer Laufzeit bis Mitte September 2024 ausgewählt, die zudem einen großen Puffer bis zum jeweiligen Cap lassen. Auf der Long-Seite kann die Box-Strategie mit dem Capped-Call HD1L5E umgesetzt werden. Der Cap bei 16.000 liegt unter der alten Bestmarke sowie am Hoch der Flagge und wird in den kommenden Wochen von der 200-Tage-Linie verstärkt. Mit dem Rücksetzer ist der Schein noch attraktiver geworden und bietet bis zum Laufzeitende eine Maximalrendite von 21 Prozent.
Der Capped-Put HD23P2 als zweiter Teil der Box-Idee ist zuletzt kräftig angesprungen (plus 15 Prozent). Mit diesem Papier geben wir dem Nasdaq 100 zunächst Raum bis zur runden Marke von 20.000. Hier würde der Index seit Jahresbeginn rund 20 Prozent im Plus notieren, was für Wahljahre bereits eine sehr gute Performance in den ersten neun Monaten wäre. Bei einer maximalen Rückzahlung zu 5 USD beträgt die Maximalrendite derzeit 17 Prozent. Wie beim DAX eignet sich der Capped-Put auch als Absicherungsinstrument für Long-Positionen.
Typ |
Capped-Call |
WKN |
HD1L5E |
Basispreis |
15.500 |
Cap |
16.000 |
Seitwärtsrendite |
21% |
Maximalrendite |
21% |
Laufzeit |
17.09.24 |
Status |
Long-Element der Box-Strategie auf den Nasdaq 100. |
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Typ |
Capped-Put |
WKN |
HD23P2 |
Basispreis |
20.500 |
Cap |
20.000 |
Seitwärtsrendite |
17% |
Maximalrendite |
17% |
Laufzeit |
17.09.24 |
Status |
Short-Element der Box-Strategie auf den Nasdaq 100. |
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