Analysen DAX & Dow2020-04-17T17:14:19+02:00

DAX-Trading: 1000 Punkte tiefer

Zum Wochenausklang steht die Geopolitik weiterhin im Mittelpunkt. Im asiatischen Handel fielen die US-Renditen und Aktien-Futures nach einem vermeintlichen Angriff Israels auf den Iran, während der Ölpreis profitierte. Der Goldpreis sprang in der Nacht über die Marke von 2.400 USD, fällt aber im frühen europäischen Handel wieder zurück. Wir sehen also keine größere Flucht in den sicheren Hafen. Sollte es bei diesem offenbar begrenzten Gegenschlag bleiben und keine weiteren Reaktionen erfolgen, könnte eine Erholung folgen. Vor dem Wochenende dürfte die Bereitschaft zu größeren Neuengagements aber wohl gering bleiben. Zumal auch die Konjunkturdaten nicht mitspielen.

Das Geschäftsklima in der US-Region Philadelphia kletterte auf den höchsten Stand seit April 2022. Vor allem die Auftragseingänge und die Preise legten spürbar zu. Nach den deutlichen Revisionen in den zurückliegenden Wochen wurden am Terminmarkt die Zinssenkungserwartungen aber nur noch leicht ausgepreist, der Prozess scheint langsam auszulaufen. Bis Jahresende rechnet der Markt nur noch mit ein bis zwei Lockerungen. Wichtig: Zinserhöhungen sind nach wie vor kein Thema, eher ?höher für länger?. Ganz anders äußern sich derzeit EZB-Ratsmitglieder. Selbst Vertreter einer eher straffen Geldpolitik sprechen sich für drei Zinssenkungen aus. Am Devisenmarkt ist man allerdings skeptisch, seit Tagen sehen wir keine weitere EUR-Schwäche gegenüber dem Dollar.

Die Berichtssaison geht heute mit American Express und Procter & Gamble weiter. Netflix übertraf bei wichtigen Kennzahlen die Erwartungen, nachbörslich fiel der Kurs aber um knapp fünf Prozent. Die Umsatzprognose für das zweite Quartal lag leicht unter den Schätzungen. Zudem will der Streaming-Anbieter ab dem kommenden Jahr nicht mehr quartalsweise über die Nutzerzahlen berichten. Leicht negative Töne kamen auch vom Chipriesen TSMC, der seinen Ausblick reduzierte.

Kurzfristig – Prognosehorizont: Tage bis Wochen
Aktueller Trend Seitwärts/Abwärts – Das Tagesspannen-Prognoseband zeigt nach unten, der übergeordnete Trend ist aber noch positiv.
Letztes Signal Neutral/Negativ – Nach der Rekordjagd bis Ostern ist der Markt in eine überfällige Konsolidierung übergegangen und hat die erste volumenstarke Preiszone um 17.900/18.000 unterschritten.
Ausblick Die von uns zuletzt mehrfach angesprochene zunehmend überverkaufte Situation an den Aktienmärkten verschärft sich mit dem erneuten Rücksetzer weiter. Im vorbörslichen Handel testete der DAX den Bereich um 17.500, ausgehend vom jüngsten Rekordhoch beträgt der Abschlag damit 1.000 Punkte oder knapp sechs Prozent. Neue Kaufsignale bleiben aber wohl zum Wochenschluss ein Wunschtraum, denn diese würden frühestens bei einem Bruch des Abwärtstrendkanals bei knapp 17.900 (abgeschlossene Korrekturflagge) aktiviert. Wer mutig ist, kann den Rückfall in die südliche Zone des Abwärtskanals bei rund 17.600 für einen Comeback-Trade nutzen (Bull UL97D7). Der Preisbereich wurde im Februar und März mehrfach gekauft und könnte daher erneut als Sprungbrett dienen. Das Umfeld bleibt aber nicht nur aufgrund der geopolitischen Lage sehr nervös.
Technische Kursziele oben 17.734 – obere Grenze der Tagesspannen-Prognose
Technische Kursziele unten 17.432 – untere Grenze der Tagesspannen-Prognose

Produkte zur Strategie-Umsetzung

Um auch von kleinen Bewegungen profitieren zu können, stellen wir entsprechende Hebelpapiere für beide Richtungen vor. Als Kursziele verwenden wir die Limits unserer Tagespannen-Prognose.

Typ Knock-Out-Bull
WKN UL97D7
Hebel 10,05
Ziel 17.734
Gewinnpotenzial 4%
Typ Knock-Out-Bear
WKN VM6CH3
Hebel 6,91
Ziel 17.432
Gewinnpotenzial 8%


Nasdaq 100 – Trading: Nächste Woche wird richtungsweisend

Noch zu Jahresbeginn herrschte am Aktienmarkt weitgehend Konsens darüber, dass die Fed in den ersten sechs Monaten eine geldpolitische Wende einleiten und mehrere Zinssenkungen folgen lassen würde. Wir hielten dieses Szenario bereits Ende 2023 für zu optimistisch. Gut drei Monate später ist von den Hoffnungen nicht mehr viel übrig, und angesichts der hartnäckigen Inflation wachsen die Sorgen, ob die Fed überhaupt einen Schritt nach unten wagen wird. Mit den US-Wahlen Anfang November ist das Zeitfenster ohnehin eng.

Zudem mussten zuletzt viele Amerikaner ihre Steuern zahlen, was ebenfalls auf die Kurse drückte. Vor diesem Hintergrund ist es durchaus überraschend, dass die Aktienmärkte bisher nur eine moderate Konsolidierung zeigen. Wir werten dies positiv, weil damit die Überhitzung der vergangenen Monate abgebaut wird. Ein Blick auf den Nasdaq 100 zeigt, dass sich der Index seit Ende Januar in einer Spanne von rund 1000 Punkten seitwärts bewegt. Die Bereitschaft zu Gewinnmitnahmen ist also gering und es gibt noch genügend Interessenten, die kleinste Rücksetzer kaufen. Diese so genannte Konsolidierung über die Zeit und nicht über den Preis (starke Kursverluste) stützt unsere Einschätzung, dass wir noch keinen Übergang in eine nachhaltige Abwärtsbewegung sehen. Dennoch muss man jetzt sehr wachsam sein, die Märkte befinden sich in einer kritischen Phase.

Der anstehenden Berichtssaison kommt daher große Bedeutung zu, da sie die Richtung für die kommenden Wochen vorgeben dürfte. Nach den Banken legt heute nach Börsenschluss mit Netflix das erste große Technologieunternehmen seinen Geschäftsausblick vor. Solange die Fed geldpolitisch auf der Bremse steht, müssen vor allem die Schwergewichte starke Perspektiven liefern, um den Risikoappetit am Aktienmarkt wieder zu entfachen. Bis Monatsende präsentieren Meta, Amazon, Microsoft und Alphabet. Allein diese vier Unternehmen machen rund 19 Prozent der Marktkapitalisierung des S&P 500 aus und bewegen den Index und damit den Gesamtmarkt stark. Die Gewinnerwartungen sind in den zurückliegenden Wochen weiter gesunken. Die Messlatte liegt entsprechend tief und lässt Raum für größere positive Überraschungen.

Kurzfristig – Prognosehorizont: Tage bis Wochen
Aktueller Trend Aufwärts – Der übergeordnete und damit maßgebliche Trend ist weiterhin positiv (Index notiert über seiner steigenden 200-Tage-Linie).
Letztes Signal Seit einigen Wochen konsolidiert der Index die vorherigen Gewinne in einer Seitwärtsbewegung und testet derzeit die untere Begrenzung der Handelsspanne.
Ausblick In unserer letzten Nasdaq-Analyse hatten wir erneut auf nachlassende Zinssenkungsfantasien hingewiesen und einen Rückfall auf die Unterseite des Schwankungskanals (hellblau) bei 17.400 ins Spiel gebracht. Mit den gestrigen Verlusten hat der Index diese Marke erreicht und gleichzeitig eine größere offene Kurslücke aus dem Februar geschlossen. Wir bleiben bei unserer Einschätzung und sehen den Bereich zwischen 17.000 und 17.400 weiterhin als Nachkaufzone. Dies wird durch markttechnische Faktoren untermauert. Der Nasdaq 100 notiert aktuell mehr als drei Prozent unter seinem 21-Tage-Durchschnitt. Seit Anfang Januar 2023 endeten die zwischenzeitlichen Korrekturen mit Abschlägen zwischen drei und knapp fünf Prozent. Weniger als zehn Prozent der Indexmitglieder halten ihren Monatsdurchschnitt. Dies ist der niedrigste Wert seit September 2022 und signalisiert eine deutlich überverkaufte Situation. Eine Erholung in Richtung 18.500 (Rekordhoch) und 18.800 (oberer Bereich des Schwankungskanals) ist daher zu erwarten. Dafür müssen aber auch die Unternehmensberichte überzeugen.
Technische Kursziele oben 18.800 / 19.200 – obere Grenze des Schwankungskanals (blau)
Technische Kursziele unten 17.000 / 17.400 – untere Grenze des Schwankungskanals (blau), altes Rekordhoch

Produkte zur Strategie-Umsetzung

Unsere vorgestellte kombinierte Capped-Call- und Put-Strategie bleibt daher eine interessante Option. Sollte der Nasdaq 100 doch stärker in eine Richtung laufen, steigt mindestens einer der Capped-Optionsscheine auf den Maximalwert von fünf Dollar. Wer möchte, kann eine Seite auch höher gewichten oder nur die Long- oder nur die Short-Variante spielen.

Wir haben auf den Nasdaq 100 zwei Papiere mit einer Laufzeit bis Mitte September 2024 ausgewählt, die zudem einen großen Puffer bis zum jeweiligen Cap lassen. Auf der Long-Seite kann die Box-Strategie mit dem Capped-Call HD1L5E umgesetzt werden. Der Cap bei 16.000 liegt unter der alten Bestmarke sowie am Hoch der Flagge und wird in den kommenden Wochen von der 200-Tage-Linie verstärkt. Mit dem Rücksetzer ist der Schein noch attraktiver geworden und bietet bis zum Laufzeitende eine Maximalrendite von 21 Prozent.

Der Capped-Put HD23P2 als zweiter Teil der Box-Idee ist zuletzt kräftig angesprungen (plus 15 Prozent). Mit diesem Papier geben wir dem Nasdaq 100 zunächst Raum bis zur runden Marke von 20.000. Hier würde der Index seit Jahresbeginn rund 20 Prozent im Plus notieren, was für Wahljahre bereits eine sehr gute Performance in den ersten neun Monaten wäre. Bei einer maximalen Rückzahlung zu 5 USD beträgt die Maximalrendite derzeit 17 Prozent. Wie beim DAX eignet sich der Capped-Put auch als Absicherungsinstrument für Long-Positionen.

Typ Capped-Call
WKN HD1L5E
Basispreis 15.500
Cap 16.000
Seitwärtsrendite 21%
Maximalrendite 21%
Laufzeit 17.09.24
Status Long-Element der Box-Strategie auf den Nasdaq 100.
Typ Capped-Put
WKN HD23P2
Basispreis 20.500
Cap 20.000
Seitwärtsrendite 17%
Maximalrendite 17%
Laufzeit 17.09.24
Status Short-Element der Box-Strategie auf den Nasdaq 100.


DAX-Trading: Wann setzt der Gummiband-Effekt ein?

Der erhoffte ?Turnaround Tuesday? blieb gestern zumindest an den europäischen Aktienmärkten aus, die sich nicht von ihren Anfangsverlusten erholen konnten. In den USA stagnierten die Kurse, obwohl die Zinsen für zehnjährige Papiere mit 4,7 Prozent den höchsten Stand seit November vergangenen Jahres erreichten. Fed-Chef Powell machte in einer Rede deutlich, dass er der Geldpolitik mehr Zeit geben will, um ihre Wirkung zu entfalten. Beunruhigend ist vor allem, dass die Zinsstrukturkurve am US-Markt wieder steiler wird (die Renditen langlaufender Anleihen steigen stärker, die Renditedifferenz zu kurzen Laufzeiten sinkt entsprechend). In der Vergangenheit folgten auf eine bärische Versteilung der Kurve (Normalisierung der Zinskurve) mehrfach größere Aktienmarktkorrekturen (2001, 2007).

Mit den gestrigen Verlusten zeigt der US-Markt zunehmend Anzeichen einer deutlich überverkauften Situation. Im marktbreiten S&P 500 halten nur noch elf Prozent der Indexmitglieder ihren Monatsdurchschnitt, das ist der niedrigste Stand seit Ende Oktober, als die Börsen ihren Tiefpunkt ausbildeten. Ähnlich gering sind die Quoten im Dow (13 Prozent) und im Nasdaq 100 (17 Prozent). Auch der viel beachtete McClellan Oscillator (Barometer für die Marktbreite) notiert mit minus 103 Punkten so niedrig wie selten in den vergangenen Jahren. Wir rechnen daher mit einer baldigen technischen Erholung. Einzelne Technologiewerte in den USA zeigten bereits gestern, dass Risiko durchaus noch gesucht ist (Super Micro, Nvidia). Dagegen belasten heute teilweise enttäuschende Zahlen von ASML (drittgrößtes Unternehmen in Europa nach Marktkapitalisierung) und LVMH.

Kurzfristig – Prognosehorizont: Tage bis Wochen
Aktueller Trend Seitwärts/Abwärts – Das Tagesspannen-Prognoseband zeigt nach unten, der übergeordnete Trend ist aber noch positiv.
Letztes Signal Neutral/Negativ – Nach der Rekordjagd bis Ostern ist der Markt in eine überfällige Konsolidierung übergegangen und hat die erste volumenstarke Preiszone um 17.900/18.000 unterschritten.
Ausblick Ähnlich wie an der Wall Street sendet auch der DAX zunehmend Signale einer markttechnisch überverkauften Situation. Über einen Zeitraum von elf Tagen verlor der Index mit vier Prozent so viel wie zuletzt Ende Oktober (Indikator 2). Inzwischen notiert der DAX mit einem Abschlag von gut zwei Prozent zum Durchschnittskurs der vergangenen 21 Tage (Indikator 1). Noch ist etwas Luft nach unten (auch in Bezug auf die Marktbreite, wie gestern gezeigt), aber die Wahrscheinlichkeit für eine Erholung nimmt stetig zu. Erfahrungsgemäß sollte die Gegenbewegung umso stärker ausfallen, je weiter die Kurse jetzt nach unten übertreiben (Gummiband-Effekt). Im Stundenchart bewegt sich der Markt weiterhin eng im Abwärtskanal seit Ostern (rote Linien). Die Unterseite des Kursmusters verläuft heute um 17.650. Sollte es zu einer Erholung kommen, wartet der Lackmustest bei 18.000 (Kanalgrenze, runde und umsatzstarke Preiszone).
Technische Kursziele oben
Technische Kursziele unten

Produkte zur Strategie-Umsetzung

Im spekulativen Bereich bleiben der Bull UL97D7 sowie der Bear VM6CH3 weiter spannend. Etwas defensiver ausgerichtet sind die Instrumente unserer Box-Strategie. Mit der Korrektur ist der Capped-Call MB18PQ mit Cap bei 17.000 wieder attraktiver geworden und lockt bis zum Laufzeitende im Mitte Juni mit einer Rendite von rund 14 Prozent (100 Prozent auf das Jahr gerechnet). Für spekulative Naturen bietet sich hier derzeit ein Neueinstieg an. Hingegen hat der Capped-Put MB7A0H mit Cap bei 18.500 dagegen kräftig zugelegt. Wer das Kurs-Viereck nachbilden möchte, sollte daher zunächst eine DAX-Erholung abwarten und eine günstigere Gelegenheit beim Capped-Put nutzen.

Typ Capped-Call
WKN MB18PQ
Basispreis 16.500
Cap 17.000
Seitwärtsrendite 14%
Maximalrendite 14%
Laufzeit 21.06.24
Status Long-Szenario: Zum Stichtag im Juni notiert der Markt über der breiten Schiebezone um 17.000.
Typ Capped-Put
WKN MB7A0H
Basispreis 19.000
Cap 18.500
Seitwärtsrendite 33%
Maximalrendite 33%
Laufzeit 21.06.24
Status Short-Szenario: Der DAX verliert an Schwungkraft und steht im Sommer unter 18.500.


DAX-Trading: Indikator lässt aufhorchen

Risikoreichere Anlageklassen wie Aktien erfahren derzeit von mehreren Seiten stärkeren Gegenwind. Die Angst vor einer weiteren Verschärfung des Nahostkonflikts stützt weiterhin den Ölpreis und schürt Befürchtungen, dass die Inflation wieder deutlicher anziehen könnte. Getragen von überraschend robusten US-Einzelhandelsdaten kletterte die richtungsweisende zehnjährige US-Rendite mit 4,6 Prozent auf den höchsten Stand seit November vergangenen Jahres. Aber nicht nur Öl wirkt preistreibend, auch neue Sanktionen gegen Russland führten am Montag zu einem Preissprung bei Industriemetallen (Aluminium auf 22-Monats-Hoch). Eine weitere Anhebung der Prognose für das US-BIP ist sehr wahrscheinlich, im Gegenzug wurden die Quoten für Zinssenkungen der Fed im zweiten Halbjahr am Terminmarkt weiter nach unten korrigiert. Noch setzt der Markt aber auf eine geldpolitische Wende und spekuliert nicht auf mögliche Zinserhöhungen. Mittlerweile liegen die Zinssenkungserwartungen auf dem tiefsten Stand seit Sommer 2023, viel Fantasie ist damit ausgepreist und eine weitere Reduzierung eher unwahrscheinlich. Wenig hilfreich sind in diesem Umfeld auch die eher schwachen Einzelhandelszahlen aus China (Konsum).

Insbesondere die US-Indizes zeigen seit dem Quartalswechsel eine auffällige Schwäche. Erstmals seit Anfang November beendeten der S&P 500, die Nasdaq, die US Mid Caps (S&P 400) und die Small Caps (Russell 2000) den gestrigen Handelstag unter ihrem 50-Tage-Durchschnitt. Der Dow Jones hat seine gesamten Gewinne seit Jahresbeginn wieder abgegeben. Seit Anfang April verlor der S&P 500 bereits an vier Tagen mehr als ein Prozent, im gesamten ersten Quartal gab es nur drei Rücksetzer in dieser Größenordnung.

Auf den ersten Blick sprechen diese Entwicklungen derzeit gegen Aktien. Die Markttechnik liefert jedoch ein anderes Signal, wie unsere Analyse des DAX zeigt. Mittlerweile halten nur noch rund ein Dutzend der 40 Blue Chips ihren Monatsdurchschnitt (rund 28 Prozent – Indikator in der Mitte). Erfahrungsgemäß steigt die Wahrscheinlichkeit einer Erholung, wenn die Quote unter 20 Prozent fällt (blaues Rechteck). Nicht immer folgte eine nachhaltige Aufwärtsbewegung. Notierte der DAX unter seiner 200-Tage-Linie, war die Gegenbewegung meist nur von kurzer Dauer und die Kurse rutschten auf ein neues Tief. Befand sich der Index hingegen wie aktuell über seinem langfristigen Durchschnitt, waren solche Rücksetzer meist gute Kaufgelegenheiten. Zudem ist die langfristige Marktbreite (Anzahl der Aktien über dem 200-Tage-Durchschnitt, Indikator 2) mit knapp 80 Prozent weiterhin robust.

Kurzfristig – Prognosehorizont: Tage bis Wochen
Aktueller Trend Seitwärts/Abwärts – Das Tagesspannen-Prognoseband zeigt nach unten, der übergeordnete Trend ist aber noch positiv.
Letztes Signal Neutral/Negativ – Nach der Rekordjagd bis Ostern ist der Markt in eine überfällige Konsolidierung übergegangen und hat die erste volumenstarke Preiszone um 17.900/18.000 unterschritten.
Ausblick Am Montag konnte der DAX kurzzeitig aus dem Abwärtstrendkanal nach oben ausbrechen, tauchte dann aber schnell wieder ab. Das daraus resultierende Fehlsignal spiegelt die aktuell erhöhte Nervosität gut wider. Mit 17.750 testet der Index im frühen Handel am Dienstag die untere Kanalbegrenzung (durchschnittliche Fallgeschwindigkeit seit Ostern). Eine Zunahme der Abwärtsdynamik ist also noch nicht zu erkennen. Negativ zu Buche schlägt, dass der volumenstarke Bereich um 17.900 unterschritten wurde. Unter dem Strich sehen wir derzeit aber keinen Grund, unser skizziertes Bild einer breiten Seitwärtsbewegung zu revidieren. Der DAX testet derzeit die untere Zone, auch Fehlausbrüche sind zu erwarten. Sowohl die Markttechnik (siehe Grafik 1) als auch die Saisonalität sprechen jedoch gegen eine größere und vor allem länger anhaltende Korrektur.
Technische Kursziele oben 18.001 – obere Grenze der Tagesspannen-Prognose
Technische Kursziele unten 17.663 – untere Grenze der Tagesspannen-Prognose

Produkte zur Strategie-Umsetzung

Im spekulativen Bereich bleibt der Bull UL97D7 weiter spannend, bis zur oberen Grenze der Intraday-Spanne bei 18.000 bietet der Schein ein Gewinnpotenzial von rund 12 Prozent.

Aus unserer Box-Strategie hat sich der zu Jahresbeginn vorgestellte Capped-Put MB7A0N seit Ende März mehr als verdoppelt. Die Maximalrendite bis zum Laufzeitende im Juni liegt bei 86 Prozent, sofern der DAX zum Stichtag unter 18.000 steht. Als Absicherungsinstrument bleibt das Papier durchaus interessant. Wer den Schein nur als Bestandteil der Box-Strategie hält, kann die kräftige Erholung zum Ausstieg nutzen.

Auf der anderen Seite ist mit der Korrektur der Capped-Call MB18PQ mit Cap bei 17.000 wieder attraktiver geworden und lockt bis zum Laufzeitende im Mitte Juni mit einer Rendite von rund 13 Prozent (100 Prozent auf das Jahr gerechnet). Für spekulative Naturen bietet sich hier derzeit ein Neueinstieg an. Hingegen hat der Capped-Put MB7A0H mit Cap bei 18.500 dagegen kräftig zugelegt. Wer das Kurs-Viereck nachbilden möchte, sollte daher zunächst eine DAX-Erholung abwarten und eine günstigere Gelegenheit beim Capped-Put nutzen.

Typ Capped-Call
WKN MB18PQ
Basispreis 16.500
Cap 17.000
Seitwärtsrendite 13%
Maximalrendite 13%
Laufzeit 21.06.24
Status Long-Szenario: Zum Stichtag im Juni notiert der Markt über der breiten Schiebezone um 17.000.
Typ Capped-Put
WKN MB7A0H
Basispreis 19.000
Cap 18.500
Seitwärtsrendite 39%
Maximalrendite 39%
Laufzeit 21.06.24
Status Short-Szenario: Der DAX verliert an Schwungkraft und steht im Sommer unter 18.500.


DAX-Investment: 2021 als Blaupause?

Die Nervosität auf dem Parkett ist nach dem militärisch bislang ineffektiven Angriff des Iran gegen Israel wieder spürbar gestiegen. Auch wenn die Geopolitik kurzfristig das dominierende Thema ist, bleibt das Basisszenario des Marktes eine rasche diplomatische Lösung und keine weitere Eskalation. Vor allem der Ölpreis steht daher weiter unter Beobachtung, verschärfte Sanktionen gegen iranisches Öl könnten den Preis hoch halten und über steigende Preise und Zweitrundeneffekte auch den Spielraum der Notenbanken einschränken, die erhoffte geldpolitische Wende einzuleiten.

Auch wir erwarten eine Beruhigung der Lage, der Marktfokus dürfte sich rasch wieder auf die fundamentalen Rahmenbedingungen (Berichtssaison) richten. Anders als in der Vorwoche stehen in den kommenden Tagen keine Konjunkturdaten aus der ersten Reihe zur Veröffentlichung an. Die heutigen US-Einzelhandelsumsätze sind bereits als Highlight zu werten, am Dienstag berichtet China sein BIP-Wachstum. Zu Wochenbeginn geht die Berichtssaison mit den Zahlen von Goldman Sachs weiter. Am Freitag präsentierten die US-Großbanken eigentlich erfreuliche Bilanzen (gute Kreditqualität, Rückstellungen wurden aufgelöst, mehrheitlich Gewinnüberraschungen). Dennoch geriet der S&P 500 Bankenindex unter Druck, da die langsam steigenden Zinsen auf Kundeneinlagen bei gleichbleibenden Kreditzinsen die Margen schmälern.

Gegen Ende der Woche war eine ausgeprägte Flucht in sichere Häfen zu beobachten, die zum heutigen Handelsstart teilweise wieder umgekehrt wird. Nach zwei Wochenverlusten in Folge notiert der Dow Jones 4,6 Prozent unter seinem Hoch auf dem tiefsten Stand seit Ende Januar. Seit Jahresbeginn ergibt sich nur ein marginales Plus von 0,8 Prozent. Im Gegensatz zu den Substanzwerten haben die Wachstumswerte trotz der zeitlich weiter nach hinten verschobenen geldpolitischen Wende deutlich weniger verloren, wobei die relative Stärke des Nasdaq 100 vor allem auf der Stabilität der größten Technologiewerte beruht (Big Tech als sicherer Hafen). Kurzfristig sehen wir deutliche Anzeichen einer überverkauften Situation: Im S&P 500 halten nur noch 15 Prozent der Mitglieder ihren Monatsdurchschnitt (niedrigster Stand seit Ende Oktober), bei den 100 Aktien im Nasdaq 100 sind es 23 Prozent. Die Volatilität (VIX) kletterte auf den höchsten Wert seit Halloween, am Freitag lag das Abwärtsvolumen am US-Aktienmarkt bei 93 Prozent (“Paniktag”). Unterstützend dazu deutet der niedrige McClellan-Oszillator (Indikator für die Marktbreite, erreichte mit -75 Punkten den tiefsten Stand seit Mitte Januar) auf eine temporäre Erschöpfung des Verkaufsdrucks hin.

Auch die kurzfristige Saisonalität, auf die wir hinweisen möchten, spricht für eine Erholung. Das Ende der meist freundlichen 6-Monats-Periode an den Aktienmärkten von November bis April ist häufig zweigeteilt. Die erste Monatshälfte ist insbesondere an den US-Börsen eher durchwachsen (leicht negative Durchschnittsrendite des Nasdaq 100). Deutlich bessere Erfolgsaussichten bieten dagegen die letzten beiden Aprilwochen.

Kurzfristig – Prognosehorizont: Tage bis Wochen
Aktueller Trend Aufwärtstrend – Im übergeordneten Wochenchart bildete der DAX zuletzt eine Serie steigender Hoch- und Tiefpunkte aus, die bekanntlich einen Aufwärtstrend definieren. Die positive Kaufkraft (Teilkomponente des Aktienklimas) wird durch die zunehmend an Dynamik gewinnende 200-Tage-Linie (violett) untermauert.
Letztes Signal Neutral/Negativ – Der DAX hat eine aus den Hochpunkten seit 2007 bestehende obere Aufwärtstrendlinie (grün gestrichelt) erreicht. Auch der mit gut zehn Prozent eher weitere Abstand zum 200-Tage-Schnitt sowie negative Kerzenmuster (Bearish Engulfing) mahnen etwas zur Vorsicht.
Ausblick Unsere am vergangenen Montag formulierte Vorsicht erwies sich rückblickend als richtig. Mit der negativen Wochenbilanz (-1,4 Prozent) bestätigte der Markt das zuvor gebildete negative Umkehrmuster (Bearish Engulfing) im Bereich der seit 2007 bestehenden oberen Aufwärtstrendlinie (grün). Wir gehen derzeit nicht von einer weiteren Eskalation der geopolitischen Lage aus und erwarten in unserem Basisszenario eine ähnliche Seitwärtskonsolidierung wie im Frühjahr 2021 (rote Markierung). Eine wie damals dominierende Handelsspanne von rund 1.000 Punkten könnte sich zwischen 17.600 und rund 18.600 bewegen (hellblauer Bereich des blau eingezeichneten Schwankungskanals). Für dieses Szenario stellen wir im Folgenden ein neues Capped-Bonus-Papier vor.
Technische Kursziele oben 18.800 / 19.300 – Schwankungsband-Oberseite (blau)
18.250 – langfristiger Aufwärtstrend
Technische Kursziele unten 17.100 / 17.600 – Schwankungsband-Unterseite (blau)
16.400 – 200-Tage-Linie (violett)

Termine

Datum Name Beschreibung/Erwartung
15.04.2024 US-Einzelhandelsumsätze Progn.: 0,4%
15.04.2024 Goldman Sachs Q1-Zahlen
16.04.2024 China BIP Progn.: 4,8% Q1 YoY
16.04.2024 ZEW-Index Progn.: 32 Pkt.
16.04.2024 Bank of America, Morgan Stanley Q1-Zahlen
17.04.2024 ASML Q1-Zahlen
18.04.2024 Netflix Q1-Zahlen

Produkte zur Strategie-Umsetzung

Während Direktinvestments in den DAX (z.B. über ETFs) bei einer möglichen breiten Konsolidierung kaum Freude bereiten, bieten Capped Bonus-Zertifikate auch in Seitwärtsmärkten attraktive Renditen. Der Vorteil: Auch bei leicht fallenden Kursen in Richtung der Barriere wird am Laufzeitende die Bonusrendite erzielt, sofern die Schwelle nicht verletzt wird. Wird die Barriere berührt, verhält sich das Papier wie ein Direktinvestment.

Unsere beiden vorgestellten Capped Bonus-Zertifikate auf den DAX werden mit Abgeld gepreist, der Einstieg ist also etwas günstiger. Mit einer Barriere bei 14.800 ist die WKN VM5RLK defensiver ausgerichtet, bis zum Laufzeitende im Dezember bietet der Schein eine Bonusrendite von knapp sechs Prozent. Als Ersatz für die WKN VU5K8W ist der Bonus-Cap VD3CFF mit einer kritischen Schwelle bei 16.200 (knapp unter dem Ausbruchsniveau) ausgestattet. Bleibt der Preisbereich bis zum Laufzeitende unberührt, bietet das Papier eine Bonusrendite von sieben Prozent.

Typ Capped-Bonus
WKN VD3CFF
Barriere 16.200
Cap 19.000
Abstand Barriere 10%
Bonusertrag 7%
Laufzeit 20.12.24
Status Offensiveres Papier mit Barriere bei 16.200 und Abgeld.
Typ Capped-Bonus
WKN VM5RLK
Barriere 14.800
Cap 19.000
Abstand Barriere 18%
Bonusertrag 6%
Laufzeit 20.12.24
Status Defensivere Alternative mit Barriere bei 14.800 und gleicher Laufzeit.


DAX-Trading: Zwei Schlüsselzonen im Visier

Die meisten Anleger werden mit gemischten Gefühlen in das meist sonnige Wochenende gehen. Bei der EZB herrscht weitgehend Klarheit: Wenn es keine größeren Überraschungen bei der Inflationsentwicklung gibt, wird auf der nächsten Sitzung am 6. Juni wohl eine Zinssenkung folgen. Einige Ratsmitglieder waren sogar für eine sofortige Lockerung der Geldpolitik. Wie es danach weitergeht, hängt von den Daten ab, auch Notenbanker haben bekanntlich keine Glaskugel. Derzeit werden zwei weitere Zinssenkungen bis zum Jahresende erwartet. Wir sind da etwas vorsichtiger, haben aber nach der Pressekonferenz den Eindruck, dass die EZB eher die konjunkturellen Risiken einer zu straffen Geldpolitik im Blick hat und weniger die Inflationsgefahren.

Sichtbare Marktreaktionen löste Lagarde jedenfalls nicht aus, dafür sorgten die fast zeitgleich veröffentlichten US-Erzeugerpreise für mehr Schwung. Nun könnte man sich in die einzelnen Subindikatoren und ihre jeweiligen Veränderungen vertiefen, aber unter dem Strich wäre das wenig erhellend. Der Markt hat sich gestern die Rosinen herausgepickt und die schlechten Nachrichten ignoriert. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

Nach den Notenbanken rückt nun die US-Berichtssaison in den Fokus. Heute öffnen Banken wie JPMorgan und Citigroup ihre Bücher. Wichtig werden Angaben zur Risikovorsorge und zur Einschätzung der Kreditqualität im angeschlagenen Immobiliensektor sein. Ab dem 22. April steigt die Spannung, wenn auch die großen Technologieunternehmen berichten. Wir erwarten ein deutliches Übertreffen der Gewinnschätzungen. Die BIP-Wachstumsprognose der Atlanta Fed sieht für das erste Quartal ein Plus von 2,4 Prozent vor (auf das Jahr gerechnet). Gleichzeitig haben die Analysten ihre Gewinnerwartungen um 2,2 Prozent gesenkt. Die Messlatte liegt also recht niedrig, obwohl die Konjunktur brummt. Somit wird die ausbleibende geldpolitische Wende erst dann zum Problem, wenn die Unternehmen die Erwartungen nicht mehr erfüllen.

Kurzfristig – Prognosehorizont: Tage bis Wochen
Aktueller Trend Seitwärts – Das Tagesspannen-Prognoseband ist derzeit leicht abwärts geneigt.
Letztes Signal Neutral – Nach der Rekordjagd bis Ostern ist der Markt in eine überfällige Konsolidierung übergegangen und baut so die Überhitzung ab. Eine Korrektur ist noch nicht zu erkennen, der DAX hält sich über der volumenstarken Zone um 17.900.
Ausblick Die US-Börsen zeigten gestern erneut das erwähnte Comeback-Muster, der DAX profitierte davon allerdings nur geringfügig. Umso positiver ist der heutige Start, die am Dienstag erwähnte Schlüsselzone um 17.900 hat sich bisher bewährt und wird gekauft. Wer den Bull UL97D7 während der Schwäche am Donnerstag gekauft hat, liegt heute in der Spitze bereits über zehn Prozent im Plus und kann im Bereich der Flaggenbegrenzung um 18.150 Teilgewinne mitnehmen. Die weiteren Aussichten sind recht klar. Erst wenn der DAX die Flaggenformation (rote Linien) nach oben verlässt und damit als trendbestätigendes Muster abschließt, wird eine Fortsetzung der Rekordjagd wahrscheinlicher. Unsere Intraday-Spanne reicht für das positive Szenario bis maximal 18.210. Gelingt der Ausbruch nicht, droht ein erneuter Test der 17.900er-Marke.
Technische Kursziele oben 18.210 – obere Grenze der Tagesspannen-Prognose
Technische Kursziele unten 17.916 – untere Grenze der Tagesspannen-Prognose

Produkte zur Strategie-Umsetzung

Um auch von kleinen Bewegungen profitieren zu können, stellen wir entsprechende Hebelpapiere für beide Richtungen vor. Als Kursziele verwenden wir die Limits unserer Tagespannen-Prognose.

Typ Knock-Out-Bull
WKN UL97D7
Hebel 8,08
Ziel 18.210
Gewinnpotenzial 3%
Typ Knock-Out-Bear
WKN VM6CH3
Hebel 8,53
Ziel 17.916
Gewinnpotenzial 11%


DAX-Trading: Dämpfer, aber kein Beinbruch

So schnell kann sich die Börsenwelt ändern: Nach den gestrigen Inflationszahlen (wie bereits angemerkt, war die Rundung recht knapp: Im Monatsvergleich kletterte die Teuerung um 0,359 Prozent, also 0,4 Prozent statt der erwarteten 0,3 Prozent – heute folgen die Erzeugerpreise) preist der Markt nur noch rund 40 Basispunkte Zinssenkung bis Dezember ein, zu Jahresbeginn waren es noch 160 Basispunkte. Eine Lockerung im Juni ist so gut wie vom Tisch und wird nun für September erwartet. Ob die Notenbanker aber wenige Wochen vor den US-Präsidentschaftswahlen noch aktiv werden, ist aus unserer Sicht fraglich. Daher rückt der nächste Termin am 7. November, also zwei Tage nach der Entscheidung, langsam auf die Agenda.

Nachdem die monatliche US-Inflationsrate zum dritten Mal in Folge mehr als doppelt so hoch war wie die Rate, die nachhaltig erreicht werden muss, um die Inflation in den Zielbereich der Fed von rund zwei Prozent zu bringen, dürften die Notenbanker künftig verbal einen anderen Ton anschlagen. Entscheidend bleibt aus unserer Sicht die langfristige Markteinschätzung der US-Geldpolitik. Solange die Wende nicht grundsätzlich in Frage gestellt und auf steigende Zinsen spekuliert wird, sollten die robusten Wachstumsaussichten als Hauptgrund für die anhaltend hohe Inflation die Kurse stützen. Denn die rund laufende Konjunktur zeigt, dass die Unternehmen ihre Preise erhöhen und die Margen ausweiten können, was sich in Gewinnsteigerungen niederschlagen sollte (für das Gesamtjahr werden Zuwächse von zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr erwartet). Größere Gefahren drohen hingegen, wenn die anstehende Berichtssaison enttäuschend verläuft.

Die heutige EZB-Sitzung dürfte dagegen eher ein Non-Event werden. Eine Zinssenkung ist sehr unwahrscheinlich, der Juni als Termin für einen solchen Schritt ist so gut wie gesetzt. Anders als in den USA droht in der Eurozone nach wie vor eine Rezession, wichtige Industrieländer wie Deutschland weisen ein Nullwachstum auf. Wichtiger ist daher die Frage, ob Lagarde auf der Pressekonferenz (ab 14.45 Uhr) auch Hinweise darauf geben wird, wie es nach der Entscheidung im Juni und damit längerfristig weitergehen könnte. Wir wären nicht überrascht, wenn sich die EZB angesichts der unklaren Lage in den USA wie so häufig alle Hintertüren offen lässt.

Kurzfristig – Prognosehorizont: Tage bis Wochen
Aktueller Trend Seitwärts – Das Tagesspannen-Prognoseband signalisiert eine Konsolidierung
Letztes Signal Neutral / Positiv – In den vergangenen Wochen verbesserte der DAX mehrfach seine Rekordstände. Auch im internationalen Vergleich zeigte der Index relative Stärke. Im Bereich der seit 2007 bestehenden und nun erreichten Aufwärtstrendlinie scheint der leicht überhitzte Markt jedoch an Dynamik zu verlieren.
Ausblick Neue Euphorie wird die EZB beim DAX heute wohl kaum entfachen. Dennoch möchten wir auf ein interessantes Muster hinweisen: Wenn der S&P 500 wie gestern mindestens ein Prozent verlor, stieg er am nächsten Tag wieder um 0,5 bis 1,3 Prozent (gilt seit Jahresbeginn). Zumindest von den US-Börsen könnte also Unterstützung kommen. Auf der Unterseite stabilisiert beim DAX die bereits erwähnte volumenstarke Haltezone um 17.900/18.000, die zudem durch unsere Intraday-Spanne (17.954) bestätigt wird. Wer mutig ist, kann mit dem Bull-Schein auf kurze Gegenbewegungen bei Schwäche spekulieren. Aus charttechnischer Sicht ist vor allem wichtig, ob sich die Konsolidierung seit Ostern als trendbestätigende Flagge herauskristallisiert (ähnlich wie über den Jahreswechsel). Voraussetzung dafür wäre allerdings zunächst ein Sprung über die obere Kanalbegrenzung bei aktuell knapp 18.200.
Technische Kursziele oben 18.238 – obere Grenze der Tagesspannen-Prognose
Technische Kursziele unten 17.954 – untere Grenze der Tagesspannen-Prognose

Produkte zur Strategie-Umsetzung

Um auch von kleinen Bewegungen profitieren zu können, stellen wir entsprechende Hebelpapiere für beide Richtungen vor. Als Kursziele verwenden wir die Limits unserer Tagespannen-Prognose.

Typ Knock-Out-Bull
WKN UL97D7
Hebel 8,17
Ziel 18.238
Gewinnpotenzial 7%
Typ Knock-Out-Bear
WKN VM6CH3
Hebel 8,39
Ziel 17.954
Gewinnpotenzial 6%


DAX-Trading: Hohe Rendite für Neueinsteiger

In den vergangenen Wochen wurde viel darüber diskutiert, ob in den USA der Abwärtstrend bei der Inflation beendet ist und die Preise (aufgrund der starken Konjunktur) wieder (nachhaltig) anziehen. Mit der heutigen Veröffentlichung der US-Verbraucherpreise für März (14.30 Uhr) liegen endlich Fakten zur Beurteilung der Inflationsentwicklung auf dem Tisch. Der Markt erwartet eine Vormonatsrate der Kerninflation von 0,3 Prozent, die Bandbreite der Schätzungen reicht von 0,2 bis 0,4 Prozent. Wie schon zuvor könnte also das Auf- und Abrunden wichtiger Teilkomponenten darüber entscheiden, ob die Preisdaten gut oder schlecht ausfallen und aufgenommen werden. Dies war bereits bei der letzten Veröffentlichung am 12. März zu beobachten. Erwartet wurde ein Plus von 0,3 Prozent, tatsächlich waren es 0,358 Prozent, also 0,4 Prozent. Der DAX tauchte kurz nach Veröffentlichung der Daten ab und legte bis zum Handelsschluss um rund ein Prozent zu.

Damals preiste der Markt noch vier Leitzinssenkungen im Jahresverlauf ein und achtete weniger darauf, wie schnell die Zinsen fallen, sondern das sie langfristig sinken. Jetzt werden noch zwei bis drei Leitzinssenkungen erwartet. Die Erwartungen entsprechen somit den Vorgaben der Fed. Wirtschaftlich hat sich die Ausgangslage nicht verändert, die anstehende Berichtssaison sollte wieder positiv überraschen. Es bleibt aber die bereits gestern angesprochene Frage, wie stark andere Notenbanken wie die EZB ihre Geldpolitik lockern werden, wenn die Fed die Füße still hält. So könnte die Parität im Währungspaar EUR/USD schneller wieder auf die Agenda rücken, wenn die Europäer eine überzeugende Zinswende verfolgen. Ob wir aber eine Zinswende mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten sehen werden, ist fraglich. Die Schweizer Nationalbank ist Ende März als erste große Notenbank in den Zinssenkungszyklus eingetreten. Seit Jahresbeginn hat der Schweizer Franken gegenüber dem Euro massiv um 5,4 Prozent abgewertet.

Kurzfristig – Prognosehorizont: Tage bis Wochen
Aktueller Trend Seitwärts – Das Tagesspannen-Prognoseband signalisiert eine Konsolidierung
Letztes Signal Neutral / Positiv – In den vergangenen Wochen verbesserte der DAX mehrfach seine Rekordstände. Auch im internationalen Vergleich zeigte der Index relative Stärke. Im Bereich der seit 2007 bestehenden und nun erreichten Aufwärtstrendlinie scheint der leicht überhitzte Markt jedoch an Dynamik zu verlieren.
Ausblick Der DAX hat sich zum Ende des ersten Quartals besser entwickelt als die US-Indizes und musste daher zuletzt etwas stärker Luft holen. Gestern gab es vor allem Gewinnmitnahmen in Sektoren, die sehr gut gelaufen waren (Rüstung, Versicherungen). Wir sehen also einen normalen und gesunden Prozess. Dennoch bleibt der Index trotz der deutlichen Erholung zu Handelsbeginn im Korrekturkanal, der seit dem Rekordhoch besteht (rote Linien). Die Oberseite verläuft heute bei 18.200 bis 18.250, ein Ausbruch (Signal der Stärke) dürfte wohl nur möglich sein, wenn die Inflationsdaten positiv aufgenommen werden. Größere Bewegungen sind daher erst am Nachmittag zu erwarten. Im negativen Fall dürfte die gestern erwähnte volumenstarke Zone um 17.900/18.000 einem Härtetest unterzogen werden. Der Preisbereich ist auch aus Sicht der Terminmarktpositionierungen für den anstehenden kleinen Verfall interessant.

 

Produkte zur Strategie-Umsetzung

Neben den Hebelpapieren (Bull: UL97D7; Bear: VM6CH3) im kurzfristigen Bereich bleibt unsere mehrfach vorgestellte Kombination aus Capped-Call und Capped-Put eine interessante Strategie, um von einer breiten Seitwärtsbewegung zu profitieren. Wie bereits am 20. März erwähnt, bietet sich für Neueinsteiger auf der Long-Seite der Capped-Call MB18PQ mit Cap bei 17.000 an. Liegt der Index zum Laufzeitende im Juni über der technisch wichtigen Haltezone, steigt der Schein auf den Höchstbetrag von fünf Euro, die Maximalrendite liegt bei rund sieben Prozent (40 Prozent auf das Jahr gerechnet).

Das entsprechende Pendant, um die Kurs-Box aufzuspannen, ist der Capped-Put MB7A0H. Der Cap liegt bei 18.500 und somit im Bereich der zuletzt markierten Bestmarke. Das Risiko ist also eher hoch, entsprechend sportlich fällt aber auch die Maximalrendite von 70 Prozent aus. Wer den Markt stärker nur in eine Richtung ziehen sieht, kann eine Seite höher gewichten oder nur die Long- oder Short-Variante spielen. Zudem eignet sich der Discount-Put als Absicherungsinstrument.

 

Typ Capped-Call
WKN MB18PQ
Basispreis 16.500
Cap 17.000
Seitwärtsrendite 7%
Maximalrendite 7%
Laufzeit 21.06.24
Status Long-Szenario: Zum Stichtag im Juni notiert der Markt über der breiten Schiebezone um 17.000.
Typ Capped-Put
WKN MB7A0H
Basispreis 19.000
Cap 18.500
Seitwärtsrendite 72%
Maximalrendite 72%
Laufzeit 21.06.24
Status Short-Szenario: Der DAX verliert an Schwungkraft und steht im Sommer unter 18.500.

 

DAX-Trading: Noch kein Grund zur Sorge

An den Aktienmärkten dominiert weiterhin das ?Goldlöckchen-Szenario? aus guten Unternehmensdaten und anhaltender Hoffnung auf eine baldige geldpolitische Wende. Mit den morgigen US-Inflationsdaten steht der nächste Härtetest an, wobei die Zinssenkungserwartungen unseres Erachtens inzwischen angemessen reduziert wurden (niedrigster Stand seit Mitte Oktober). Damit dürften die Risiken am Rentenmarkt kurzfristig ausreichend eingepreist sein, die 10-jährigen US-Treasuries stoppten auch am Montag bei 4,4 Prozent ihren Anstieg. Auf dem Parkett nehmen allerdings die Befürchtungen zu, dass eine robuste US-Konjunktur und eine weiterhin über dem Zielkorridor der Fed liegende Inflation dazu führen könnten, dass nicht nur die Fed, sondern auch andere Notenbanken von einer umfassenden geldpolitischen Lockerung absehen. Zwar dürfte die EZB im Juni eine Zinssenkung um 25 Prozentpunkte ankündigen, doch sollten die Amerikaner nicht zeitnah folgen, dürften sich auch die europäischen Währungshüter mit weiteren Lockerungen zurückhalten. Vor allem der breite Anstieg vieler Rohstoffe (Öl um 20 Prozent seit Jahresbeginn, Kupfer um 10 Prozent) könnte über Zweitrundeneffekte die Inflationssorgen weiter schüren.

Kurzfristig – Prognosehorizont: Tage bis Wochen
Aktueller Trend Seitwärts – Das Tagesspannen-Prognoseband signalisiert eine Konsolidierung
Letztes Signal Neutral / Positiv – Der DAX konnte in den vergangenen Wochen seine Rekordstände mehrfach verbessern. Auch im internationalen Vergleich zeigte der Index relative Stärke. Im Bereich der seit 2007 bestehenden und nun erreichten Aufwärtstrendlinie scheint der leicht überhitzte Markt jedoch an Dynamik zu verlieren.
Ausblick Eine noch kleine Serie fallender Hochpunkte seit dem Rekordhoch vom vergangenen Dienstag bremst den DAX im frühen Handel. Die aus den Wendepunkten abgeleitete Trendlinie verläuft um 18.300 (rot) und stellt die erste Herausforderung auf der Oberseite dar. Aus taktischer Sicht sind neue Long-Positionen (wie z.B. die WKN UL97D7) bei einem Ausbruch darüber interessant, ein mögliches Ziel bietet dann unsere Tagesrange-Spanne bei 18.427. Solange dies nicht der Fall ist, muss jederzeit mit einer weiteren Abwärtswelle bis zur unteren Kanalgrenze der Intraday-Prognose bei 18.145 gerechnet werden. Grundsätzlich besteht aber noch kein Grund zur Sorge. Erst wenn der DAX auch die volumenstarke Kurszone um 17.900 unterschreitet, verdichten sich die Anzeichen für eine ausgeprägtere Schwächephase. Mit Blick auf die mittel- bis langfristige Perspektive bleiben wir bei unserer Einschätzung, dass Rücksetzer als Kaufgelegenheiten zu sehen sind, besonders am US-Aktienmarkt.
Technische Kursziele oben 18.427 – obere Grenze der Tagesspannen-Prognose
Technische Kursziele unten 18.145 – untere Grenze der Tagesspannen-Prognose

Produkte zur Strategie-Umsetzung

Um auch von kleinen Bewegungen profitieren zu können, stellen wir entsprechende Hebelpapiere für beide Richtungen vor. Als Kursziele verwenden wir die Limits unserer Tagespannen-Prognose.

Typ Knock-Out-Bull
WKN UL97D7
Hebel 7,66
Ziel 18.427
Gewinnpotenzial 8%
Typ Knock-Out-Bear
WKN VM6CH3
Hebel 9,11
Ziel 18.145
Gewinnpotenzial 5%


DAX-Investment: Wunsch und Wirklichkeit

Ende des vergangenen Jahres profitierten die Aktienmärkte vor allem von der Hoffnung auf eine schnelle geldpolitische Wende. Knapp vier Monate später wachsen die Zweifel, ob die US-Notenbank die Zinsen in diesem Jahr überhaupt noch senken wird. Entsprechende Äußerungen des nicht stimmberechtigten Fed-Mitglieds Neel Kashkari sowie erneut starke US-Konjunkturdaten (Arbeitsmarktbericht vom vergangenen Freitag) haben die Wahrscheinlichkeit einer ersten Zinssenkung im Juni zuletzt auf rund 50 Prozent sinken lassen. Trotz der deutlichen Korrektur der US-Zinserwartungen war die Bereitschaft zu Gewinnmitnahmen am Aktienmarkt bislang gering. Der DAX verlor in der Spitze 2,6 Prozent, der S&P 500 und der Nasdaq 100 zeitweise knapp drei Prozent.

Dies erscheint auf den ersten Blick wenig plausibel. Doch wie bereits mehrfach beschrieben, hat sich nach unserer Einschätzung in den vergangenen Wochen auch die Sichtweise des Marktes geändert. Besser als erwartete Konjunkturdaten dämpfen zwar die Zinssenkungshoffnungen, bieten aber gleichzeitig neue Fantasie auf höhere Unternehmensgewinne. Wichtig ist nur, dass die Firmen die Erwartungen möglichst übertreffen und damit auch höhere Bewertungen rechtfertigen. Solange dies der Fall ist, kann der Markt auch mit einer zeitlich immer weiter nach hinten verschobenen Zinswende gut leben.

Umso mehr rückt daher die anstehende Berichtssaison für das erste Quartal in den Fokus. Den Auftakt machen traditionell am Freitag die Zahlen der großen US-Banken (Citigroup, JPMorgan Chase). Richtig spannend wird es in der Woche ab dem 22. April mit den Bilanzen von Microsoft, Alphabet, Meta und Amazon.

Zuvor sollte man sich die US-Inflationsdaten am Mittwoch rot im Kalender anstreichen. Die viel beachtete Kernrate könnte auf 3,7 Prozent gefallen sein. Bei einer Überraschung nach oben dürfte die Zinswende im Juni deutlich unwahrscheinlicher werden und der 31. Juli als Termin für eine erste Zinssenkung an Bedeutung gewinnen. Am Donnerstag folgen die Erzeugerpreise und die EZB-Sitzung. Hier spricht weiterhin alles für einen ersten Schritt im Juni.

Mittelfristig – Prognosehorizont: Wochen bis Monate
Aktueller Trend Aufwärtstrend – Im übergeordneten Wochenchart hat der DAX zuletzt eine beeindruckende Serie von steigenden Hoch- und Tiefpunkten ausgebildet, die bekanntlich einen Aufwärtstrend definieren. Die positive Kaufkraft (Teilkomponente des Aktienklimas) wird durch die zunehmend an Dynamik gewinnende 200-Tage-Linie (violett) untermauert.
Letztes Signal Neutral – Der DAX hat eine aus den Hochpunkten seit 2007 bestehende obere Aufwärtstrendlinie (grün gestrichelt) erreicht. Auch der mit gut zehn Prozent recht weitere Abstand zum 200-Tage-Schnitt sowie ein potenziell negatives Kerzenmuster (Bearish Engulfing) mahnen etwas zur Vorsicht.
Ausblick Seit November ist die Monatsbilanz des DAX durchweg positiv, eine gesunde Verschnaufpause käme daher nicht überraschend. In der vergangenen Handelswoche verlor der Index 1,7 Prozent. Es war das erste Wochenminus nach zuvor acht positiven Wochen und der größte Verlust seit Mitte Oktober. Im Kerzenchart umschließt die Wochenkerze den vorherigen Körper und es hat sich ein sogenanntes Bearish Engulfing-Muster gebildet. Da diese Formation zudem im Bereich der bereits mehrfach erwähnten oberen Aufwärtstrendlinie auftritt und der Markt zudem einen recht großen Abstand zum Durchschnittskurs zeigt, besteht eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für eine Konsolidierung. Das Kräfteverhältnis zwischen Käufern und Verkäufern wird auf eine erste Probe gestellt. Dennoch sehen wir nur eine eher geringe Wahrscheinlichkeit für eine Korrektur bis in den unteren Bereich des Schwankungskanals bei 17.050/17.500. In unserem Hauptszenario wird die leichte Überhitzung durch eine Seitwärtsbewegung abgebaut, ähnlich wie im Frühjahr 2021 (vergleichbare Ausgangslage). Neue Höchststände bis in den Bereich von 18.750 sind hingegen wohl nur möglich, wenn die anstehenden Konjunkturdaten, die EZB-Sitzung und US-Berichtssaison mitspielen.
Technische Kursziele oben 18.700 / 19.200 – Schwankungsband-Oberseite (blau)
18.250 – langfristiger Aufwärtstrend
Technische Kursziele unten 17.050 / 17.500 – Schwankungsband-Unterseite (blau)
16.300 – 200-Tage-Linie (violett)

Termine

Datum Name Beschreibung/Erwartung
10.04.2024 US-Inflationsrate Kernrate Progn.: 3,7% YoY; 0,3% MoM
10.04.2024 Protokoll zur Fed-Sitzung vom 20. März
11.04.2024 China Inflationsdaten Progn.: 1,2% YoY
11.04.2024 EZB-Zinsentscheidung mit Pk Progn.: 4,5%
11.04.2024 US-Erzeugerpreise Kernrate Progn.: 0,2% MoM
12.04.2024 Verbrauchervertrauen USA Progn.: 79,5 Pkt.
12.04.2024 JPMorgan Chase, Wells Fargo, Citigroup Q1-Zahlen

Produkte zur Strategie-Umsetzung

Während Direktinvestments in den DAX (z.B. über ETFs) bei einer möglichen breiten Konsolidierung kaum Freude bereiten, bieten Capped Bonus-Zertifikate auch in Seitwärtsmärkten attraktive Renditen. Der Vorteil: Auch bei leicht fallenden Kursen in Richtung der Barriere wird am Laufzeitende die Bonusrendite erzielt, sofern die Schwelle nicht verletzt wird. Wird die Barriere berührt, verhält sich das Papier wie ein Direktinvestment.

Auch unsere beiden vorgestellten Capped Bonus-Zertifikate auf den DAX werden mit Abgeld gepreist, der Einstieg ist also etwas günstiger (dies gilt vor allem für den defensiveren Schein mit der WKN VU5K8W mit sechs Prozent Abgeld). Die Bonusrendite beträgt knapp fünf Prozent, der Abstand zur Barriere rund 23 Prozent. Der Capped-Bonus mit der WKN VM5RLK hat einen Puffer von gut 18 Prozent, dafür ist die Bonusrendite etwas höher.

Typ Capped-Bonus
WKN VU5K8W
Barriere 14.000
Cap 18.000
Abstand Barriere 23%
Bonusertrag 5%
Laufzeit 20.12.24
Status Defensiveres Papier mit Barriere bei 14.000 und Abgeld.
Typ Capped-Bonus
WKN VM5RLK
Barriere 14.800
Cap 19.000
Abstand Barriere 19%
Bonusertrag 5%
Laufzeit 20.12.24
Status Offensivere Alternative mit Barriere bei 14.800 und gleicher Laufzeit.


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Während sich EZB und Fed noch mit der Bekanntgabe eines konkreten Zinssenkungstermins zurückhalten, hat die Schweizerische Nationalbank (SNB) Fakten geschaffen und gestern als erste der zehn wichtigsten Notenbanken ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf 1,5 Prozent gesenkt. Die Lockerung wurde möglich, weil die Inflationsbekämpfung aus Sicht der Währungshüter ausreichend erfolgreich war. An den Märkten keimte die Hoffnung auf, dass die SNB nun den Startschuss für geldpolitische Lockerungen anderer Zentralbanken gegeben hat. Die spannende Frage ist nun, welche Notenbank den Schweizern folgen und ebenfalls die Zinswende einleiten wird.

Passend zum gestern erwähnten Goldlöckchen-Szenario liefen auch überraschend positive Einkaufsmanagerindizes für die Eurozone über die Ticker. Die Erwartungen für den heutigen Ifo-Geschäftsklimaindex bleiben dagegen am Boden, Deutschland hinkt im europäischen Vergleich weiter erschreckend hinterher. Dennoch wollen wir zum Wochenausklang keine Moll-Stimmung verbreiten und darauf hinweisen, dass es eigentlich nur besser werden kann.

In den USA erreichten die wichtigsten Indizes neue Höchststände, wobei einige Schwergewichte wie Alphabet und Apple eher enttäuschten. Erneut kamen Befürchtungen auf, dass die Behörden genauer hinschauen könnten. So wirft das US-Justizministerium dem iPhone-Hersteller unfairen Wettbewerb vor, die Apple-Aktie verlor gut vier Prozent. Sehr erfolgreich verlief dagegen der Börsengang des Social-Media-Netzwerks Reddit. Insgesamt hat sich die Marktbreite am US-Aktienmarkt mit einem Aufwärtsvolumen von 66 Prozent erneut verbessert. Die Anzahl neuer 52-Wochen-Hochs an der NYSE erreichte mit 442 Titeln den höchsten Stand seit rund drei Jahren. Auf Sektorebene waren vor allem Industrietitel (GE, Caterpillar) sowie Finanzwerte gesucht.

Kurzfristig – Prognosehorizont: Tage bis Wochen
Aktueller Trend Aufwärts/Seitwärts – Das Tagesspannen-Prognoseband weist tendenziell nach oben
Letztes Signal Positiv – Der DAX hat in den vergangenen Wochen mehrere vielbeachtete Verkaufsbereiche überwunden, Rekordstände erreicht und eine trendbestätigende bullishe Flaggenformation mit weiter steigenden Kursen zuletzt bestätigt.
Ausblick Der DAX lieferte gestern eine durchweg positive Vorstellung ab und ging auf Tageshoch aus dem Handel. Erstmals sollte heute auch ein Wochenschluss über der 18.000er Marke folgen, zumal die Unterseite unseres Intraday-Systems bereits bei 18.047 verläuft und gegen einen stärkeren Rücksetzer spricht. Das Augenmerk bleibt mit dem jüngsten Nachfrageschub ohnehin auf die Oberseite gerichtet. Die an dieser Stelle bereits mehrfach thematisierte Aufwärtstrendlinie seit 2007 dürfte sich aus unserer Sicht weiterhin als Bremsfaktor erweisen (grün). Wie bei fast allen charttechnischen Instrumenten ist eine punktgenaue Betrachtung wenig zielführend. Dies gilt umso mehr, wenn wie im vorliegenden Fall eine Historie von rund 17 Jahren besteht. Vielmehr handelt es sich um eine Zone, die im Dunstkreis der 18.200er Marke zu verorten ist. Von einem nachhaltigen Ausbruch über diese Marke kann daher noch nicht gesprochen werden.
Technische Kursziele oben 18.263 – obere Grenze der Tagesspannen-Prognose
Technische Kursziele unten 18.047 – untere Grenze der Tagesspannen-Prognose

Produkte zur Strategie-Umsetzung

Um auch von kleinen Bewegungen profitieren zu können, stellen wir entsprechende Hebelpapiere für beide Richtungen vor. Als Kursziele verwenden wir die Limits unserer Tagespannen-Prognose.

Typ Knock-Out-Bull
WKN UL97D7
Hebel 7,75
Ziel 18.263
Gewinnpotenzial 4%
Typ Knock-Out-Bear
WKN VM6CH3
Hebel 8,72
Ziel 18.047
Gewinnpotenzial 6%


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