Die ersten beiden Handelswochen des Börsenjahres 2024 sind vorüber. Anders als vor zwölf Monaten, als der DAX Mitte Januar den besten Jahresstart seiner Geschichte hinlegte, notiert der Markt seit Jahresbeginn nahezu unverändert. Ein ähnliches Bild zeigt sich auf Ebene der Einzelwerte. Rund die Hälfte der 40 Titel liegt im Plus, nur drei Werte (Rheinmetall, Airbus und Commerzbank) konnten mehr als fünf Prozent zulegen. Acht Aktien verloren dagegen mehr als fünf Prozent. Auf Indexebene halten sich die Effekte dagegen die Waage: Auf die starke Rally von Ende Oktober bis Mitte Dezember folgte beim DAX bislang eine Konsolidierung auf der Zeitachse (Seitwärtsbewegung). Die überkaufte Situation wird also nicht durch fallende Kurse und Gewinnmitnahmen abgebaut, was eher für eine nachhaltige Bewegung spricht.

Bestätigt wird dies durch den markttechnisch intakten Aufwärtsimpuls (Index notiert oberhalb seiner steigenden 200-Tage-Linie (violett); ansteigende Serie von Hoch- und Tiefpunkten), so dass die Wahrscheinlichkeit eines Anlaufs an die von uns bereits mehrfach erwähnte obere Aufwärtstrendlinie bei rund 18.000 höher ist als die eines Abrutschens unter die breite Nachkaufzone um 15.500/15.700. Unter Berücksichtigung weiterer Einflussfaktoren erscheint hingegen etwas weniger Optimismus angebracht (siehe hierzu auch unser Aktienklima Deutschland).

Ergänzend stellen wir heute erstmals eine weitere Auswertung vor, auf die wir bereits im Jahresausblick hingewiesen haben. Der US-Präsidentschaftszyklus hat einen großen Einfluss auf die Börse. Er bewegt nicht nur die Wall Street, sondern auch den DAX. Entsprechende Analysen für die großen US-Indizes sind seit Jahren bekannt, nicht aber für den heimischen Aktienmarkt.

Wahljahr wie 2024 sind bekannt für längere Seitwärtsbewegungen in den ersten Monaten. Dieser Prozess endet bei den US-Indizes meist im Sommer, während der DAX auch in der zweiten Hälfte kaum in Schwung kommt. Schaubild 1 zeigt den durchschnittlichen Verlauf des heimischen Index für alle Wahljahre seit 1996. Auf Rückschläge im ersten und späten dritten Quartal folgen Erholungen, ausgeprägte Trendphasen sind unter dem Strich aber selten. Einschränkend muss allerdings berücksichtigt werden, dass auch 2020 ein Wahljahr war und der historische Einbruch der Aktienmärkte infolge der Corona-Maßnahmen den durchschnittlichen Verlauf stark verzerrt. Wir haben daher einen Verlauf auf Basis der Wahljahre seit 1996 ohne 2020 berechnet (untere Grafik). Hier kristallisiert sich die typische Schiebephase noch deutlicher heraus (rote Markierung). Kurzum: Es wäre nicht überraschend, wenn der DAX auch weiterhin keine klaren Impulse liefert. Kleinere Korrekturen (weniger als zehn Prozent) oder Erholungen sind jederzeit möglich, starke Trendphasen wie zuletzt im vierten Quartal oder 2022 sind aber nur zu erwarten, wenn überraschende Entwicklungen auf den Markt treffen.

 

 

Produkte zur Strategie-Umsetzung

Sollte der DAX dem skizzierten durchschnittlichen Verlauf in Wahljahren (ohne 2020) folgen, steht Anlegern mittelfristig ein schwieriges Aktienjahr bevor. Eine eher defensive Möglichkeit, von Konsolidierungen gezielt zu profitieren, sind Anlagezertifikate wie die in der Vorwoche vorgestellten Capped Bonus-Papiere (VU5K8W und VM237J). Bei einer Laufzeit bis Jahresende bieten die Papiere eine Rendite von gut acht Prozent.

Etwas mehr Schwung bei mehr Risiko ermöglicht eine kombinierte Call- und Put-Strategie, mit der ein Kurs-Viereck aufgespannt wird. Diese Box-Trading-Idee haben wir im Vorjahr bereits mehrfach vorgestellt und setzen den Trade heute neu auf.

Unser Favorit auf der Long-Seite ist der Discount-Call HC7KMQ, der bei Kursen über 15.600 bis zum Laufzeitende Mitte Juni auf den Maximalbetrag von fünf Euro steigt. Im Erfolgsfall sind damit rund 14 Prozent möglich. Im Bereich von 15.500 bis 15.700 verlaufen zahlreiche Nachkaufzonen, deutlich vorgelagert bei 15.800 die steigende 200-Tage-Linie (violett).

Ergänzend dazu kombinieren wir einen passenden Capped-Put. Der Ende 2023 vorgestellte Schein VU5NVR hat nur noch eine kurze Restlaufzeit bis Mitte März, der Cap liegt mit 16.500 knapp unter dem aktuellen Niveau. Entsprechend hoch ist das Risiko bei einer Maximalrendite von rund 140 Prozent. Wer den Schein noch hält, kann ihn weiter als Absicherungsinstrument nutzen oder an schwachen Tagen verkaufen. Für unsere neue Box-Strategie rollen wir auf die Juni-Laufzeiten und lassen natürlich mehr Puffer nach oben. Als Cap bietet sich hier natürlich die runde 18.000er-Schwelle an. Die auf diesem Niveau verlaufende Aufwärtstrendlinie stellt die seit Jahren bestehende Anstiegsgeschwindigkeit des Marktes dar und dürfte so schnell kaum nachhaltig überboten werden. Morgan Stanley bietet hier mit der WKN MB7A0N das derzeit attraktivste Papier mit einer Maximalrendite von satten 26 Prozent. Wichtiger Hinweis für Kunden der Comdirect: Bis Ende März gibt es 1 Euro Cashback je Kauf-Trade (mehr Infos zur Winteraktion hier).

Mit dieser kombinierten Call- und Put-Strategie lässt sich ein breites Kurs-Viereck aufspannen, das selbst bei einer sonst langweiligen Seitwärtsbewegung in den nächsten Wochen prozentual zweistellige Renditen ermöglicht (grüne Markierung). Gleichzeitig ist das Verlustrisiko der Box-Kombi (theoretisch) begrenzt: Sollte der DAX doch stärker in eine Richtung laufen, steigt mindestens einer der Discount-Optionsscheine auf den Maximalwert von fünf Euro.

 

Typ Capped-Call
WKN HC7KMQ
Basispreis 15100
Cap 15.600
Seitwärtsrendite 14%
Maximalrendite 14%
Laufzeit 18.06.24
Status Long-Baustein: DAX steht zum Stichtag Mitte Juni über der breiten Nachkaufzone um 15.600.
Typ Capped-Put
WKN MB7A0N
Basispreis 18500
Cap 18.000
Seitwärtsrendite 26%
Maximalrendite 26%
Laufzeit 21.06.24
Status Short-Element: Langfristiger Aufwärtstrend um 18.000 wird nicht nachhaltig überwunden.