Zumindest in Asien sorgte heute ein historisches Ereignis für Gesprächsstoff: Erstmals seit 17 Jahren hat die Bank of Japan die Zinsen wieder angehoben und die Maßnahmen zur Kontrolle der Zinskurve eingestellt. Dennoch dürfte die Zinswende heute im europäischen Handel nur eine Randnotiz bleiben, schließlich zeichnet sich kein straffer Leitzinspfad ab und der Leitzinskorridor bleibt mit null bis 0,1 Prozent extrem niedrig. Immerhin untermauert die Entscheidung die stabile Konjunkturerholung in Japan und stützt die Rally beim Nikkei.

Auch in Europa und den USA rücken die Zinsmärkte wieder stärker in den Fokus. In den USA sind die Renditen für zwei- und zehnjährige Staatsanleihen weiter gestiegen und liegen rund einen Prozentpunkt höher als vor einem Jahr. Die richtungsweisenden Zehnjährigen testen derzeit das Jahreshoch, insgesamt bewegt sich die gesamte Zinsstrukturkurve in den USA wieder nach oben. Hintergrund ist der zähe Inflationsrückgang, der die Zinssenkungshoffnungen weiter in die Zukunft verschiebt. Am Aktienmarkt leiden vor allem die Nebenwerte: Der Russell 2000 steht seit Tagen unter Druck und notiert seit Jahresbeginn unverändert. Bei den Kryptowährungen geht es heute kräftig abwärts, der Bitcoin verliert gut sechs Prozent.

Gefragt waren am Montag hingegen einige Verlierer unter den Schwergewichten, am US-Aktienmarkt gab es einen kleinen Favoritenwechsel. Tesla legten um gut sechs Prozent zu, der Autobauer will den Preis für sein Model Y in den USA zum Monatsende um 1.000 Dollar erhöhen. Alphabet stiegen um gut vier Prozent. Gerüchten zufolge hat Apple Gespräche mit Google über den Einsatz der künstlichen Intelligenz Gemini im iPhone geführt. Die Apple-Aktie profitierte von der Meldung allerdings kaum (0,6 Prozent), seit Jahresbeginn steht ein Minus von knapp zehn Prozent zu Buche. Nvidia stellte auf der hauseigenen Entwicklerkonferenz seinen neuen Chip Blackwell sowie Software vor. Künftig können Unternehmen ihr gesamtes Geschäft im Computer simulieren.

Kurzfristig – Prognosehorizont: Tage bis Wochen
Aktueller Trend Seitwärts – Das Tagesspannen-Prognoseband signalisiert eine neutrale bis leicht freundliche Ausgangslage
Letztes Signal Positiv – Der DAX hat in den vergangenen Wochen mehrere vielbeachtete Verkaufsbereiche überwunden, Rekordstände erreicht und eine trendbestätigende bullishe Flaggenformation mit weiter steigenden Kursen zuletzt bestätigt.
Ausblick Große Sprünge sind vor der morgigen Fed-Sitzung kaum zu erwarten, der DAX zeigt weiterhin Respekt vor der 18.000er Marke (bisher kein Schlusskurs darüber). Zu Wochenbeginn war ein ähnliches Kursverhalten wie am Freitag zu beobachten. Nach der Eröffnung legte der Markt zu, fiel aber bis zum Handelsschluss wieder fast auf das Ausgangsniveau zurück. Im Candlestick-Chart zeigt sich dies in Form von zwei Shooting Star-Formationen, besser bekannt als Sternschnuppen (blaue Markierung). Ähnlich wie die Doji im S&P 500 kann das Muster auf eine bevorstehende Konsolidierung hindeuten, wichtig ist aber eine Bestätigung durch negative Folgekerzen. Allerdings sollte man auch nicht zu viel in die Kursentwicklung vor der Fed-Entscheidung hineininterpretieren, richtungsweisend wird das Verhalten der Märkte nach der Sitzung. Seit Donnerstag wurden zwei Rücksetzer an die 17.900er Marke gekauft, hier liegt eine erste Haltezone. Oberhalb von 18.030 setzten hingegen Gewinnmitnahmen ein. Ein Ausbruch aus dieser Spanne dürfte erst am Donnerstag erfolgen.
Technische Kursziele oben 18.125 – obere Grenze der Tagesspannen-Prognose
Technische Kursziele unten 17.883 – untere Grenze der Tagesspannen-Prognose

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Um auch von kleinen Bewegungen profitieren zu können, stellen wir entsprechende Hebelpapiere für beide Richtungen vor. Als Kursziele verwenden wir die Limits unserer Tagespannen-Prognose.

Typ Knock-Out-Bull
WKN UL97D7
Hebel 8,25
Ziel 18.125
Gewinnpotenzial 7%
Typ Knock-Out-Bear
WKN VM6CH3
Hebel 7,95
Ziel 17.883
Gewinnpotenzial 3%