Passend zu den bevorstehenden Feiertagen verteilte Fed-Chef Powell gestern verfrühte Ostergeschenke. Die Wachstumsprognose für 2024 wurde deutlich von 1,4 Prozent im Dezember auf 2,1 Prozent angehoben, während die Inflationsprojektionen nur leicht von 2,4 auf 2,6 Prozent stiegen, bei gleichzeitig niedrigerer Arbeitslosenquote. Wer nun befürchtet hatte, dass die Währungshüter aufgrund der anziehenden Inflation auch den Zinspfad anpassen und nur noch zwei Zinssenkungen bis zum Jahresende erwarten würden, sah sich getäuscht. Vielmehr drängt sich heute der Eindruck auf, dass die Notenbanker ihr Inflationsziel von zwei Prozent zumindest vorübergehend aufgegeben haben und auch eine Phase höherer Preise tolerieren. Drei Leitzinssenkungen um jeweils 0,25 Prozentpunkte bis zum Jahresende stehen noch im Raum. Um es kurz zu machen: Die Fed serviert den Märkten ein Goldlöckchen-Szenario aus hohen Wachstumsraten und Zinssenkungen. Was will man mehr?

Risiko bleibt also gefragt. Am Kryptomarkt legten Bitcoin und Ethereum kräftig zu und beendeten zumindest vorübergehend die jüngste Korrektur. Gold markierte mit 2.230 USD je Feinunze ein neues Rekordhoch, Silber befindet sich an einer viel beachteten Barriere. Am Devisenmarkt gab der Dollar nach, während die Aktienmärkte neue Höchststände erreichten. Das Aufwärtsvolumen am breiten US-Aktienmarkt lag erstmals seit Mitte Februar wieder bei über 80 Prozent, zahlreiche Aktien profitierten also von der guten Stimmung. An der Wall Street geraten immer mehr Analysten und Anlagestrategien unter Druck. Mittlerweile liegt der S&P 500 bereits mehr als sieben Prozent über dem durchschnittlichen Kursziel, das die Profis Ende 2023 für Ende 2024 ausgegeben haben.

Kurzfristig – Prognosehorizont: Tage bis Wochen
Aktueller Trend Aufwärts – Das Tagesspannen-Prognoseband springt kräftig an
Letztes Signal Positiv – Der DAX hat in den vergangenen Wochen mehrere vielbeachtete Verkaufsbereiche überwunden, Rekordstände erreicht und eine trendbestätigende bullishe Flaggenformation mit weiter steigenden Kursen zuletzt bestätigt.
Ausblick Wie bereits in der Analyse vom Mittwoch angedeutet, folgt beim DAX auf die ruhige Phase der vergangenen Tage nun ein dynamischer Impuls. Mit dem sich heute abzeichnenden Kurssprung nach oben verschärft sich zwar die von vielen Marktexperten immer noch kritisch gesehene überkaufte Markttechnik. Vor einer Woche haben wir aber gezeigt, dass ein hoher RSI-Wert eher positiv zu werten ist und in den meisten Fällen auf Stärke weitere Stärke folgt. Unsere Intraday-Tagesprognose eröffnet heute neuen Spielraum bei 18.308, während die untere Begrenzung des Korridors bereits bei 18.078 anzieht. Nicht unerwähnt bleiben darf beim Blick Richtung Norden die seit Jahren etablierte obere Aufwärtstrendlinie (grün gestrichelt), die sich aus den Hochpunkten seit 2007 ableiten lässt. Mit dem heutigen Anstieg scheint der DAX diese Gerade zumindest kurzzeitig zu überschreiten. Damit deutet sich eine ähnliche Übertreibungsphase an wie zuletzt im Frühjahr 2015 (brauner Kreis), als der Markt in einer finalen Aufwärtswelle rund sechs Wochen oberhalb der Begrenzungslinie notierte. Zeitweise setzte sich der Index um rund fünf Prozent von der Trendlinie nach oben ab, um dann ähnlich dynamisch wieder auf den 200-Tage-Durchschnitt (violett) zurückzufallen. Saisonale Vorgaben wie der Präsidentschaftszyklus sprechen jedoch gegen eine Wiederholung.
Technische Kursziele oben 18.308 – obere Grenze der Tagesspannen-Prognose
Technische Kursziele unten 18.078 – untere Grenze der Tagesspannen-Prognose

Produkte zur Strategie-Umsetzung

Um auch von kleinen Bewegungen profitieren zu können, stellen wir entsprechende Hebelpapiere für beide Richtungen vor. Als Kursziele verwenden wir die Limits unserer Tagespannen-Prognose.

Typ Knock-Out-Bull
WKN UL97D7
Hebel 7,51
Ziel 18.308
Gewinnpotenzial 6%
Typ Knock-Out-Bear
WKN VM6CH3
Hebel 8,87
Ziel 18.078
Gewinnpotenzial 4%