In den vergangenen Wochen wurde viel darüber diskutiert, ob in den USA der Abwärtstrend bei der Inflation beendet ist und die Preise (aufgrund der starken Konjunktur) wieder (nachhaltig) anziehen. Mit der heutigen Veröffentlichung der US-Verbraucherpreise für März (14.30 Uhr) liegen endlich Fakten zur Beurteilung der Inflationsentwicklung auf dem Tisch. Der Markt erwartet eine Vormonatsrate der Kerninflation von 0,3 Prozent, die Bandbreite der Schätzungen reicht von 0,2 bis 0,4 Prozent. Wie schon zuvor könnte also das Auf- und Abrunden wichtiger Teilkomponenten darüber entscheiden, ob die Preisdaten gut oder schlecht ausfallen und aufgenommen werden. Dies war bereits bei der letzten Veröffentlichung am 12. März zu beobachten. Erwartet wurde ein Plus von 0,3 Prozent, tatsächlich waren es 0,358 Prozent, also 0,4 Prozent. Der DAX tauchte kurz nach Veröffentlichung der Daten ab und legte bis zum Handelsschluss um rund ein Prozent zu.

Damals preiste der Markt noch vier Leitzinssenkungen im Jahresverlauf ein und achtete weniger darauf, wie schnell die Zinsen fallen, sondern das sie langfristig sinken. Jetzt werden noch zwei bis drei Leitzinssenkungen erwartet. Die Erwartungen entsprechen somit den Vorgaben der Fed. Wirtschaftlich hat sich die Ausgangslage nicht verändert, die anstehende Berichtssaison sollte wieder positiv überraschen. Es bleibt aber die bereits gestern angesprochene Frage, wie stark andere Notenbanken wie die EZB ihre Geldpolitik lockern werden, wenn die Fed die Füße still hält. So könnte die Parität im Währungspaar EUR/USD schneller wieder auf die Agenda rücken, wenn die Europäer eine überzeugende Zinswende verfolgen. Ob wir aber eine Zinswende mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten sehen werden, ist fraglich. Die Schweizer Nationalbank ist Ende März als erste große Notenbank in den Zinssenkungszyklus eingetreten. Seit Jahresbeginn hat der Schweizer Franken gegenüber dem Euro massiv um 5,4 Prozent abgewertet.

Kurzfristig – Prognosehorizont: Tage bis Wochen
Aktueller Trend Seitwärts – Das Tagesspannen-Prognoseband signalisiert eine Konsolidierung
Letztes Signal Neutral / Positiv – In den vergangenen Wochen verbesserte der DAX mehrfach seine Rekordstände. Auch im internationalen Vergleich zeigte der Index relative Stärke. Im Bereich der seit 2007 bestehenden und nun erreichten Aufwärtstrendlinie scheint der leicht überhitzte Markt jedoch an Dynamik zu verlieren.
Ausblick Der DAX hat sich zum Ende des ersten Quartals besser entwickelt als die US-Indizes und musste daher zuletzt etwas stärker Luft holen. Gestern gab es vor allem Gewinnmitnahmen in Sektoren, die sehr gut gelaufen waren (Rüstung, Versicherungen). Wir sehen also einen normalen und gesunden Prozess. Dennoch bleibt der Index trotz der deutlichen Erholung zu Handelsbeginn im Korrekturkanal, der seit dem Rekordhoch besteht (rote Linien). Die Oberseite verläuft heute bei 18.200 bis 18.250, ein Ausbruch (Signal der Stärke) dürfte wohl nur möglich sein, wenn die Inflationsdaten positiv aufgenommen werden. Größere Bewegungen sind daher erst am Nachmittag zu erwarten. Im negativen Fall dürfte die gestern erwähnte volumenstarke Zone um 17.900/18.000 einem Härtetest unterzogen werden. Der Preisbereich ist auch aus Sicht der Terminmarktpositionierungen für den anstehenden kleinen Verfall interessant.

 

Produkte zur Strategie-Umsetzung

Neben den Hebelpapieren (Bull: UL97D7; Bear: VM6CH3) im kurzfristigen Bereich bleibt unsere mehrfach vorgestellte Kombination aus Capped-Call und Capped-Put eine interessante Strategie, um von einer breiten Seitwärtsbewegung zu profitieren. Wie bereits am 20. März erwähnt, bietet sich für Neueinsteiger auf der Long-Seite der Capped-Call MB18PQ mit Cap bei 17.000 an. Liegt der Index zum Laufzeitende im Juni über der technisch wichtigen Haltezone, steigt der Schein auf den Höchstbetrag von fünf Euro, die Maximalrendite liegt bei rund sieben Prozent (40 Prozent auf das Jahr gerechnet).

Das entsprechende Pendant, um die Kurs-Box aufzuspannen, ist der Capped-Put MB7A0H. Der Cap liegt bei 18.500 und somit im Bereich der zuletzt markierten Bestmarke. Das Risiko ist also eher hoch, entsprechend sportlich fällt aber auch die Maximalrendite von 70 Prozent aus. Wer den Markt stärker nur in eine Richtung ziehen sieht, kann eine Seite höher gewichten oder nur die Long- oder Short-Variante spielen. Zudem eignet sich der Discount-Put als Absicherungsinstrument.

 

Typ Capped-Call
WKN MB18PQ
Basispreis 16.500
Cap 17.000
Seitwärtsrendite 7%
Maximalrendite 7%
Laufzeit 21.06.24
Status Long-Szenario: Zum Stichtag im Juni notiert der Markt über der breiten Schiebezone um 17.000.
Typ Capped-Put
WKN MB7A0H
Basispreis 19.000
Cap 18.500
Seitwärtsrendite 72%
Maximalrendite 72%
Laufzeit 21.06.24
Status Short-Szenario: Der DAX verliert an Schwungkraft und steht im Sommer unter 18.500.