Zum Wochenausklang steht die Geopolitik weiterhin im Mittelpunkt. Im asiatischen Handel fielen die US-Renditen und Aktien-Futures nach einem vermeintlichen Angriff Israels auf den Iran, während der Ölpreis profitierte. Der Goldpreis sprang in der Nacht über die Marke von 2.400 USD, fällt aber im frühen europäischen Handel wieder zurück. Wir sehen also keine größere Flucht in den sicheren Hafen. Sollte es bei diesem offenbar begrenzten Gegenschlag bleiben und keine weiteren Reaktionen erfolgen, könnte eine Erholung folgen. Vor dem Wochenende dürfte die Bereitschaft zu größeren Neuengagements aber wohl gering bleiben. Zumal auch die Konjunkturdaten nicht mitspielen.

Das Geschäftsklima in der US-Region Philadelphia kletterte auf den höchsten Stand seit April 2022. Vor allem die Auftragseingänge und die Preise legten spürbar zu. Nach den deutlichen Revisionen in den zurückliegenden Wochen wurden am Terminmarkt die Zinssenkungserwartungen aber nur noch leicht ausgepreist, der Prozess scheint langsam auszulaufen. Bis Jahresende rechnet der Markt nur noch mit ein bis zwei Lockerungen. Wichtig: Zinserhöhungen sind nach wie vor kein Thema, eher ?höher für länger?. Ganz anders äußern sich derzeit EZB-Ratsmitglieder. Selbst Vertreter einer eher straffen Geldpolitik sprechen sich für drei Zinssenkungen aus. Am Devisenmarkt ist man allerdings skeptisch, seit Tagen sehen wir keine weitere EUR-Schwäche gegenüber dem Dollar.

Die Berichtssaison geht heute mit American Express und Procter & Gamble weiter. Netflix übertraf bei wichtigen Kennzahlen die Erwartungen, nachbörslich fiel der Kurs aber um knapp fünf Prozent. Die Umsatzprognose für das zweite Quartal lag leicht unter den Schätzungen. Zudem will der Streaming-Anbieter ab dem kommenden Jahr nicht mehr quartalsweise über die Nutzerzahlen berichten. Leicht negative Töne kamen auch vom Chipriesen TSMC, der seinen Ausblick reduzierte.

Kurzfristig – Prognosehorizont: Tage bis Wochen
Aktueller Trend Seitwärts/Abwärts – Das Tagesspannen-Prognoseband zeigt nach unten, der übergeordnete Trend ist aber noch positiv.
Letztes Signal Neutral/Negativ – Nach der Rekordjagd bis Ostern ist der Markt in eine überfällige Konsolidierung übergegangen und hat die erste volumenstarke Preiszone um 17.900/18.000 unterschritten.
Ausblick Die von uns zuletzt mehrfach angesprochene zunehmend überverkaufte Situation an den Aktienmärkten verschärft sich mit dem erneuten Rücksetzer weiter. Im vorbörslichen Handel testete der DAX den Bereich um 17.500, ausgehend vom jüngsten Rekordhoch beträgt der Abschlag damit 1.000 Punkte oder knapp sechs Prozent. Neue Kaufsignale bleiben aber wohl zum Wochenschluss ein Wunschtraum, denn diese würden frühestens bei einem Bruch des Abwärtstrendkanals bei knapp 17.900 (abgeschlossene Korrekturflagge) aktiviert. Wer mutig ist, kann den Rückfall in die südliche Zone des Abwärtskanals bei rund 17.600 für einen Comeback-Trade nutzen (Bull UL97D7). Der Preisbereich wurde im Februar und März mehrfach gekauft und könnte daher erneut als Sprungbrett dienen. Das Umfeld bleibt aber nicht nur aufgrund der geopolitischen Lage sehr nervös.
Technische Kursziele oben 17.734 – obere Grenze der Tagesspannen-Prognose
Technische Kursziele unten 17.432 – untere Grenze der Tagesspannen-Prognose

Produkte zur Strategie-Umsetzung

Um auch von kleinen Bewegungen profitieren zu können, stellen wir entsprechende Hebelpapiere für beide Richtungen vor. Als Kursziele verwenden wir die Limits unserer Tagespannen-Prognose.

Typ Knock-Out-Bull
WKN UL97D7
Hebel 10,05
Ziel 17.734
Gewinnpotenzial 4%
Typ Knock-Out-Bear
WKN VM6CH3
Hebel 6,91
Ziel 17.432
Gewinnpotenzial 8%