Die Aktienmärkte sind in die heiße Phase der US-Berichtssaison eingetreten. Bislang übertrafen die tatsächlichen Ergebnisse die Erwartungen im Schnitt um rund neun Prozent, dennoch dominierten am nächsten Handelstag meist Minuszeichen bei den entsprechenden Werten. Wir würden den negativen Kursreaktionen derzeit aber noch keine allzu große Bedeutung beimessen. Gerade in den zurückliegenden zwei Wochen dominierten meist andere Belastungsfaktoren wie die Geopolitik sowie Äußerungen von Fed-Mitgliedern, die sich eher für eine länger straffe Geldpolitik aussprachen. Aus unserer Sicht bieten die jüngsten Verluste an den Aktienmärkten sogar eine bessere Basis für positive Kursreaktionen, da damit die vorherige Übertreibung und zu hohe Erwartungen abgebaut wurden.

Ein gutes Beispiel ist Tesla. Trotz eher schwächer als erwartet ausgefallener Zahlen schoss die Aktie nachbörslich kräftig nach oben. Seit Jahresbeginn war der Kurs um gut 40 Prozent gefallen und hatte damit viel Negatives eingepreist. Verstärkt wurde die überfällige technische Gegenreaktion durch die Ankündigung, die Modellpalette in Angriff zu nehmen. Dabei sollen auch günstigere Fahrzeuge in den Fokus rücken. Im Vergleich zur Konkurrenz erzielt der Elektroauto-Pionier weiterhin gute Margen, die Aktie ist zugleich aus fundamentaler Sicht sportlich bewertet. Bis zur Veröffentlichung der Zahlen von Meta am Abend dürfte Risiko gefragt bleiben.

Am Gesamtmarkt zeigten vor allem die Technologiewerte relative Stärke, der Nasdaq 100 stieg mit 1,5 Prozent deutlicher als der Dow (0,7 Prozent). Das Aufwärtsvolumen lag bei knapp 80 Prozent, erstmals seit knapp zwei Wochen erreichten wieder mehr Aktien ein neues 52-Wochen-Hoch als ein Tief. Absicherungsinstrumente wurden aufgelöst, die Put-Call-Ratio auf Index- und Einzeltitelebene stieg wieder über 1,0. Die Marktbreite bietet zugleich noch Luft nach oben: Bisher behauptet nur ein Drittel der Nasdaq 100-Werte den Monatsdurchschnitt, beim Dow sind es rund 47 Prozent. Unsere Comeback-Prognose war also bisher richtig. Vor den Zahlen von Meta, Alphabet und Microsoft ist es aber noch zu früh für eine Entwarnung.

Kurzfristig – Prognosehorizont: Tage bis Wochen
Aktueller Trend Aufwärts – Das Tagesspannen-Prognoseband zeigt nach leicht nach oben, der übergeordnete Trend ist unverändert positiv.
Letztes Signal Positiv / Neutral – Der Index beendete zuletzt eine Korrekturflagge in Trendrichtung. Als Bremsfaktor bleibt eine seit 2007 bestehende obere Aufwärtstrendlinie.
Ausblick Mit dem zweitstärksten Handelstag seit Jahresbeginn gelang dem DAX am Dienstag ein fast lehrbuchmäßiger Ausbruch aus der Konsolidierungsformation. Getragen wurde der Anstieg von hohen Gewinnen bei Schwergewichten wie SAP. Mit der nun vollendeten Flaggenformation haben die Bullen gute Argumente für eine Wiederaufnahme der Aufwärtsbewegung. Seit dem Tief am vergangenen Freitag hat der Markt knapp 600 Punkte aufgeholt, bis zum Rekordhoch fehlen noch zwei Prozent oder weniger als 400 Punkte. Zunächst muss der DAX aber den zu erwartenden Verkaufsdruck auf dem umsatzstarken Kursniveau um 18.200 überwinden. Sollte der Markt wie am Dienstag kontinuierlich weiter zulegen, wäre die obere Begrenzung unsere Intraday-Spanne bei 18.365 ein mögliches Ziel. Auf der Unterseite liegen die nächsten Unterstützungsbereiche bei 18.100 und 17.900.
Technische Kursziele oben 18.365 – obere Grenze der Tagesspannen-Prognose
Technische Kursziele unten 18.088 – untere Grenze der Tagesspannen-Prognose

Produkte zur Strategie-Umsetzung

Um auch von kleinen Bewegungen profitieren zu können, stellen wir entsprechende Hebelpapiere für beide Richtungen vor. Als Kursziele verwenden wir die Limits unserer Tagespannen-Prognose.

Typ Knock-Out-Bull
WKN UL97D7
Hebel 8,01
Ziel 18.365
Gewinnpotenzial 7%
Typ Knock-Out-Bear
WKN VM6CH3
Hebel 8,79
Ziel 18.088
Gewinnpotenzial 6%